Mülheim.
„Meine Mutter wusste damals schon, was gut für mich ist“, sagt Friedhelm Lohmeier mit einem Lächeln auf den Lippen. Denn es war die liebe Mama, die ihm damals, vor über 60 Jahren seine Waltraud ans Herz legte. „Über unsere Mütter haben wir uns kennen gelernt“, erinnern sich die beiden. Auf Rat der Mutter führte er sie ins Kino aus – und verliebte sich langsam in das schüchterne Mädchen. Das war im Januar, an Weihnachten verlobten sie sich. Nun feiert das Paar seine Diamantene Hochzeit.
Mit einem Griff hat Friedhelm Lohmeier das Album aus dem Regal gezogen, er blättert die Seiten mit den Hochzeitsbildern auf. „Ganz in Weiß zu heiraten, war immer ein Traum von mir“, sagt Waltraud Lohmeier und zeigt auf die Schwarz-Weiß-Aufnahme: Ein lächelndes Pärchen steht dort vor der Immanuelkirche in Styrum. „Das Kleid war eine Maßanfertigung, dazu trug ich einen sechs Meter langen Schleier und einen Blumenstrauß aus Nelken.“ Der 18. Juli 1953 war das, er war 24, sie 18 Jahre jung. „Vier Jahre lebten wir danach noch in einem Zimmer bei den Eltern“, berichtet der heute 84-jährige Friedhelm Lohmeier. „Mit drei Kindern“, lacht Waltraud, heute 78 Jahre alt. Und ein viertes kam als Nachzügler hinzu als die Familie Anfang der Sechziger in die erste eigene Wohnung an der Stettiner Straße zog. Mittlerweile haben sie zwei Enkelkinder, die bereits erwachsen sind. Gemeinsam feiert die Familie die Diamantene Hochzeit des Paares. „Erst in der Kirche, in der wir getraut wurden, dann im Styrumer Bahnhof.“
Fragt man das Paar nach dem Rezept ihrer langen Liebe nennen sie vor allem das Verständnis füreinander. „Ich war viel unterwegs“, sagt Friedhelm Lohmeier. „Meine Frau hat mich dabei immer unterstützt.“ In der Turngemeinde 1856 war er 30 Jahre lang in der Jugendarbeit aktiv, seit 27 Jahren singt er auch im Mannesmannchor und engagiert sich dort im Vorstand als zweiter Vorsitzender. „Ich habe dort die Frauengruppe gegründet“, sagt Waltraud Lohmeier. Natürlich haben die beiden aber auch viel gemeinsam unternommen. Etwa Reisen, Kegeln oder Aktivitäten im Verein. Sie haben eben immer zusammen gehalten. Und wünschen sich daher für ihre Zukunft nichts Materielles mehr, sondern nur eines: „Gesundheit“.