Mülheim. .
Die älteste Bürgerin Nordrhein-Westfalens, die Mülheimerin Maria Jantke, ist tot. Wie am Donnerstag bekannt wurde, starb sie bereits am 9. März an den Folgen eines Infektes.
Gerne hätte Maria Jantke noch mit einem Eierlikör auf ihren 111. Geburtstag angestoßen. Das hatte sie noch im Januar bei einem Besuch der WAZ bei ihr im Eppinghofer St. Engelbertus-Stift gehofft. Maria Jantke war bis zu ihrer Erkrankung zuletzt geistig in sehr guter Verfassung, allerdings konnte sie nicht mehr laufen und sehen, hören konnte sie nur, was laut gesprochen wurde.
Laut der deutschen Initiative der „Gerontology Research Group“, die eine Liste der ältesten Deutschen führt, war Maria Jantke mit Stand vom 17. Februar gar die viertälteste Deutsche. Sie stammte aus Stadtfelde im Kreis Marienburg (Westpreußen). Dort wuchs sie als eines von acht Kindern auf. Maria Jantke arbeitete dort später als Floristin. Nach ihrer Hochzeit kam sie mit zunächst zwei von heute drei Kindern 1933 nach Mülheim. Während der Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs nach Görlitz evakuiert, flüchtete sie dort kurz vor Kriegsende vor den anrückenden Russen. Zurück nach Mülheim, an der Kreuzstraße in Eppinghofen, lebte Maria Jantke bis zu einem Sturz in ihrem 106. Lebensjahr. Seitdem wohnte sie im St. Engelbertus-Stift an der Seilerstraße.
Gratulation von Heino
Täglich telefonierte sie bis zuletzt mit ihren drei Kindern, von denen zwei in Mülheim leben. Maria Jantke war trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen glücklich, ein solch hohes Alter erreicht zu haben. Besondere Freude machten ihr jüngst ein Besuch auf dem Mülheimer Weihnachtsmarkt und die Karnevalsfeier in ihrem Seniorenwohnheim. Auch eine Freude: Heino gratulierte stets zum Geburtstag.
„So Gott will“, hat Maria Jantke zu ihrem letzten Ehrentag am 18. Oktober gesagt, werde sie auch 111 Jahre alt werden. Sie wird ihn nun nicht mehr erleben. Im Januar sagte sie zur WAZ: „Ich bin mit Gott und der Welt zufrieden und dankbar für das hohe Alter.“ Ein schöner Satz zum Abschied.