Heißen. .

Alle Plätze sind besetzt: Es wird getratscht, gegessen und gelacht im evangelischen Gemeindezentrum in Heißen. Mehr als achtzig ältere Heißener sind gekommen und genießen am Samstag ausnahmsweise Mittagessen sowie anschließend Kaffee und Kuchen. Normalerweise kommen sie jeden Dienstagvormittag zum Frühstückstreff im Gemeindezentrum direkt neben der Gnadenkirche am Heißener Marktplatz zusammen.

Der Frühstückstreff hat sich seit seiner Gründung vor zehn Jahren zu einer wirklichen Institution für ältere Menschen im Stadtteil entwickelt. „Viele alleinstehende Leute kommen gerne ins Gemeindezentrum, um dort in Gesellschaft einige schöne Stunden zu verbringen. Aber auch viele Ehepaare sind bei uns jeden Dienstag dabei“, erzählt Diakonin Ulrike Lorenz-Kretschmann.

Im Jahre 2003 ging es drei Gästen los

Sie hat das gemeinsame Frühstück im Jahr 2003 ins Leben gerufen. Los ging es damals mit gerade mal drei Gästen. Mittlerweile sind regelmäßig zwischen 50 und 60 Heißener zu Gast – Tendenz steigend. Die Altersspanne ist groß: Der jüngste Treff-Besucher ist 67 Jahre alt, die älteste bereits 93.

Wenn sie am Dienstagvormittag zusammen kommen, geht es um mehr als nur um Schinken, Ei und Kaffee. Nach jedem Frühstück gibt es Programmpunkte: Entweder selbst von den Besuchern gestaltet oder von außerhalb. Vor einiger Zeit hielt zum Beispiel ein Polizist einen Vortrag.

Aus dem Treff entstand eine Wandergruppe

Auch über den Treff hinaus bleiben die Leute in regem Kontakt. „Viele Freundschaften sind daraus entstanden“, sagt Lorenz-Kretschmann. Ein kleiner Teil hat sich in einer gemeinsamen Wandergruppe zusammengefunden, die ein Mal im Monat Ausflüge in der Region unternimmt – organisiert von der ebenfalls zur Heißener Gemeinde gehörenden Friedenskirche in der Heimaterde.

Außerdem bietet der Dienstag für viele – vor allem Alleinstehende – die Möglichkeit über Probleme oder einfach nur den Alltag zu reden.

Mehr als die Hälfte der Leute die zum Frühstück kommen, helfen auch regelmäßig beim Organisatorischen: Tische decken, wieder abräumen und natürlich auch spülen. Engagement ist gefragt: Schließlich trägt sich der Frühstückstreff bei einem Preis von drei Euro vor allem durch die Mitarbeit der vielen Helfer.