Mülheim.
Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft besuchte Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld mit einer Delegation Darlington. Die Begegnung wurde auf Mülheimer Initiative durch eine Arbeitssitzung zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ ergänzt. Die inhaltliche Arbeit möchte die OB künftig verstärken und wünscht sich mehr Mitarbeit des Fördervereins für Städtepartnerschaften.
Positive Eindrücke und internationales Essen
Die Müga, das Schloß Broich, der Handelshof ohne Sperrstunde – die Engländer wissen, was sie an Mülheim schätzen. „Wonderful“, „lovely“, solche Vokabeln hörte Dagmar Mühlenfeld öfters, denn bei einem Stadtfest gab es die Möglichkeit, mit Darlingtonern ins Gespräch zu kommen.
Begeistert ist die OB von der Reise, von den positiven Eindrücken, von einem internationalen Essen, das Schüler des Berufskollegs Kluse servierten. Die Begegnung sei wichtig und historisch gewachsen, doch sieht Mühlenfeld darin vor allem einen Ausgangspunkt für internationale Zusammenarbeit, „die über das hinausführt, was Städtepartnerschaft einmal gewesen ist“.
Eine „europäische Herausforderung“
Der Austausch über Betreuungs-Konzepte ist für sie ein Beispiel. „Andere Ideen erleben und von ihnen lernen“ will Dagmar Mühlenfeld durch die inhaltliche Arbeit. Den demografischen Wandel könne man beispielsweise künftig thematisieren oder die Energiewende. Dinge also, die sie eine „europäische Herausforderung“ nennt.
Eine stärkere Unterstützung dieser inhaltlichen Zusammenarbeit wünscht Mühlenfeld sich vom Förderverein Mülheimer Städtepartnerschaften, der ihrer Meinung nach zu sehr am klassischen Partnerschaftsbegriff hängt, der auf Begegnung und Besichtigung setzt. Zudem wünscht sie sich eine bessere Abstimmung: So habe kein Vertreter des Fördervereins die städtische Delegation begleiten können und umgekehrt werde die Bürgerfahrt ohne Verwaltungsbeteiligung stattfinden müssen. „Ich mache dem Förderverein keinen Vorwurf“, sagt Dagmar Mühlenfeld, „aber ich stelle fest, dass es nicht gelingt, dies besser zu verzahnen.“
„Gar nicht so weit auseinander“
Martin Weck betont als erster Vorsitzender des Fördervereins, bei dem Wunsch nach Kooperation sei man „gar nicht so weit auseinander“. Jedoch habe es einen Wechsel im „Kompetenzteam Darlington“ gegeben, der neue Verantwortliche sei berufstätig. „Deshalb“, sagt er, „gibt es Situationen, da sind solche Reisen nicht darstellbar.“
Die Arbeit im Förderverein sei ein Ehrenamt – das müsse man berücksichtigen. „Es macht keinen Sinn mitzureden, wenn man nicht fundiert etwas zu sagen hat.“ Der Förderverein will weiter auf Begegnung setzen, zudem bleibt der Praktikantenaustausch ein Schwerpunkt. Weck: „Wir sind kein Reisevergnügungsunternehmen, aber wir können nicht alles.“