Mülheim.
Neues vom Jungen Theater an der Ruhr: Das ist gerade unterwegs in Mülheims Partnerstadt Tours. Das 50jährige Städtepartnerschaftsjubiläum wird genutzt, um Jugendprojekte zu vernetzen.
Nachdem vor zwei Jahren mit der Luisenschule die erste Tour des Jungen Theater nach Tours ging, sind diesmal die Arbeitsmöglichkeiten breiter gesteckt. So können Theater-Werkstätten mit verschieden Schulen und rund 40 französischen und deutschen Schülern im „Centre jeunesse et habitat“, einem Wohn-und Lebenszentrum für jugendliche Auszubildende, abgehalten werden. Außerdem zeigt das Junge Theater das Stück „Sinn“ von Anja Hilling im „Salle Ockegehm“, einem Musikkulturzentrum in einer alten Kirche.
Intensive Anbindung an vorhandene Jugendprojekte
Damit vernetzt das Junge Theater verschiedene deutsch-französische Schulaustauschprojekte zwischen Tours und Mülheim, aber auch Projekte, die mit anderen Partnerstädten von Tours bestehen, wie etwa Landau, Hattingen oder Berlin. Parallel dazu reist die Klasse 8 der Luisenschule, eine Partnerschule des Theaters, mit zum Schüleraustausch. Dadurch entsteht zusätzlich eine intensive Anbindung an vorhandene Jugendprojekte mit der Stadt Mülheim.
„Durch einen solchen Austausch und die Auseinandersetzungen bei den Werkstätten wird einer Städtepartnerschaft, von der man oft nur von einem Schild am Ortseingang weiß, Leben eingehaucht“, so ein Teilnehmer. Die Partnerschaft werde mit Inhalt gefüllt.
Und Zuhause in Mülheim gibt’s Neues vom Jungen Theater, das sich in dieser Spielzeit in zwei Gruppen aufteilt, um für jeden eine intensivere Möglichkeit in der Probenarbeit zu bieten.
Auftritte beim "Festival Unruhr“
Eine Gruppe untersuchte unter Anleitung des Theaterpädagogen Bernhard Deutsch und des Schauspielers Khosrou Mahmoudi Geschichten von Daniil Charms. Der Mann ion. Premiere hat die „Vorstellung“ am 27. Juni, 19.30 Uhr, am Raffelberg.
Die zweite Gruppe beschäftigt sich unter Anleitung von Tobias Bergmann, Student der Theaterwissenschaften und Mitglied des Jungen Theater, mit Michael Endes „Der Spiegel im Spiegel – Ein Labyrinth“. Dabei untersuchen Jugendliche die Zwänge, die in einer Gesellschaft ohne Liebe entstehen. Gemeinsam finden sie eigene Geschichten, um für eine humanere Zukunft einzutreten. Premiere: 19. Juni, 19.30, Raffelberg.
Beide Gruppen zeigen ihre Arbeit beim „Festival Unruhr“ am 30. Juni im Schauspiel Essen.