Mülheim. .
Michael Kosch ist beim Tiefbauamt der zuständige Mann für Ampeln. Manchmal stellt er sich an die Kreuzungen und beobachtet nur: „Die Akzeptanz von Rotlicht ist stark rückläufig“, beklagt er und ist überzeugt: „Ganz bewusst wird Rot noch mal schnell überfahren.“ Man meine, es reiche noch. Ein Trugschluss. Die Kreuzung Essener Straße/Velauer Straße /A40 gilt als klassisches Beispiel dafür. Fünf zum Teil schwere Unfälle in nur acht Monaten macht diese Kreuzung auch für Thomas Schulz von der Polizei zum Unfallschwerpunkt. Die Stadt wird jetzt dort eine weitere Radarstation errichten, um die Sicherheit zu erhöhen.
Es ist damit die dritte feste Radarstation in der Stadt, hinzu kommen mehrere Blitzer, die flexibel eingesetzt werden. Die Erfahrungen zeigen, so Peter Roedel, Leiter der Straßenverkehrsabteilung, dass die Überwachung Wirkung zeigt. Doch nicht nur das Blitzen wirkt. Die Mülheimer Unfallkommission, in der neben Stadt und Polizei auch die Bezirksregierung und Straßen NRW vertreten sind, stellt erfreut fest: „Es ist gelungen, die Unfallbrennpunkte von 19 auf sieben zu reduzieren“, so Schulz.
Entschärfung von Gefahrenstellen
Die noch brisanten Punkte sind neben der Velauer Straße, nach wie vor die Eppinghofer Straße, die A 40/Aktienstraße. Neu hinzugekommen sind, so Roedel, die Kreuzung Eppinghofer Straße/Klöttschen/Bruchstraße, die Kreuzung Mühlenstraße/Papenbuschstraße/Boverstraße, die Kreuzung Mellinghofer Straße/Zehntweg und die Zeppelinstraße/Steinknappen. Für alle gilt: Hier ereigneten sich in letzter Zeit vermehrt zum Teil schwere Unfälle der gleichen Art.
Manchmal helfe schon die Verlegung einer Bushaltestelle wie an der Aktienstraße/Nordstraße, um einen Brennpunkt zu beseitigen und insbesondere Schüler zu schützen. Die Stelle gehört zu denen, die entschärft wurde wie der Kreisverkehr an der Eppinghofer Straße, indem man dort unter anderem durch Bepflanzung die Sichtachsen eingeschränkt hat. „Das führt zur Reduzierung der Geschwindigkeit“, sagt Schulz.
Kreisverkehre gelten ohnehin als Mittel für mehr Sicherheit. So hofft die Unfallkommission im nächsten Jahr einen weiteren Kreisverkehr in Höhe Klöttschen/Bruchstraße einrichten zu können und mittelfristig auch an der Mühlenstraße/Papenbusch. Als Sofortmaßnahme gegen die Unfälle wird dort eine Fahrbahnverengung erfolgen und ein Stopp- für das Vorfahrtsschild aufgestellt. Kosch: „Stopp wirkt besser als Vorfahrt achten.“
Den Brennpunkt Zeppelinstraße/Steinknappen wollen Polizei und Tiefbauamt durch ein Blinklicht entschärfen, das Autofahrern signalisieren soll: Vorsicht beim Abbiegen, Bahn kommt!