Mülheim. .

Nach der umstrittenen Volkszählung im Jahr 1987 sind am Freitag die ersten Ergebnisse vom Zensus 2011 veröffentlicht worden. Die WAZ präsentiert an dieser Stelle die prägnantesten Ergebnisse für Mülheim aus den Daten zur Einwohner- und Gebäudestatistik.

Mülheim schrumpft. Im Vergleich zu 1987 hat Mülheim fast 10.000 Einwohner verloren. Die Statistik zählte im Mai 2011 exakt 166.865 Bürger. Damit ist Mülheim in puncto Einwohnerzahl nicht mehr Nummer 17, sondern nur noch Nummer 18 der größten NRW-Städte. Vorbeigezogen ist Hamm (176.037), nächstkleinere Stadt ist Leverkusen (158.984). NRW-Städte mit dem größten Bevölke­rungsschwund sind Herne und Hagen.

Mülheim ist älter. Der Altersdurchschnitt der Mülheimer Bevölkerung ist vergleichsweise hoch. Nur 22,7 % der Einwohner sind jünger als 25 (NRW: 25,2 %). Älter als 65 sind 23,8 % (NRW: 20,3 %).

Mülheim ist gebildeter. Überdurchschnittlich im Deutschland-Vergleich schneidet Mülheim gar im Bereich der Bildungsabschlüsse ab. 15,6 % der Mülheimer (ab 15 Jahre) haben einen Hochschulabschluss, 34,5 % ein (Fach-)Abitur – beide Werte liegen über dem Bundesdurchschnitt. Besser zumindest als der Schnitt in NRW ist eine Quote von 7,4 % bei den Menschen, die über keinen Schulabschluss verfügen.

Mülheim ist selbstständiger. Der Zensus zählt 10.150 Selbstständige in Mülheim. Heißt: Exakt jeder achte Mülheimer Erwerbstätige verdient sein Geld als Unternehmer – die Quote von 12,5 % übertrifft den Bundesschnitt.

Mülheim ist nicht bauwütig. Im Vergleich zum Durchschnitt der Kommunen sowohl in NRW als auch in Deutschland sind in Mülheim in diesem Jahrtausend relativ wenige Wohngebäude entstanden, Zwischen 2001 und Mai 2011 waren es 1897. Der Anteil dieser neuen Wohngebäude am gesamten Mülheimer Bestand beträgt 6,1 % (NRW: 8,4 %, Bund: 8,5 %).

Mülheim steht nicht leer. Von 90.643 Wohnungen in Mülheim stehen 3,8 % leer, das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als im NRW-, aber 0,7 Prozentpunkte weniger als im Bundesmittel.

Mülheim mietet. Der Vermietungsanteil im Wohnungsbestand liegt in Mülheim mit 62,7 % traditionell hoch. So hohe Durchschnittsquoten kennen weder NRW noch Deutschland. Nur jede dritte Wohnung in Mülheim wird von Eigentümern bewohnt. In Duisburg, Essen, Oberhausen und Düsseldorf ist der Anteil des selbst genutzten Wohnraums aber noch geringer.