Mülheim/Ruhr. Das Hochgeschwindigkeits-Internet LTE ist zu großen Teilen in Mülheim zu empfangen. Vodafone bietet eine Abdeckung von 80 Prozent, und auch T-Mobile hat das Netz zu großen Teilen ausgebaut. Die lokale Wirtschaft verspricht sich von LTE einen Standortvorteil.

Höher, weiter, schneller – so lässt sich das Leben im Jahr 2013 beschreiben. Neuigkeiten verbreiten sich in Sekundenbruchteilen über das Internet, die Menschen surfen nicht mehr nur zu Hause im Internet, sondern dank Smartphone-Technologie überall da, wo sie gehen und stehen. Fluch oder Segen? Das ist jedem selbst überlassen.

Fest steht, dass für die immer größere Datenmenge, die durch die Luft gefunkt wird, auch immer schnellere Leitungen benötigt. Mit dem sogenannten „Mobilfunk-Turbo“ LTE wollen die Anbieter dieser Herausforderung Herr werden. In Mülheim steht diese mobile Form des Hochgeschwindigkeits-Internets bereits für 80 Prozent der Haushalte bereit. In voller Ausdehnung allerdings hauptsächlich für Kunden des Anbieters Vodafone, wie eine Konzern-Sprecherin mitteilt. Damit zementiert die Stadt ihren Ruf als eine der führenden Städte auf dem Weg ins digitale Zeitalter: Bereits 2012 wurde Mülheim von Google und dem Institut der deutschen Wirtschaft als digitalste Stadt im Postleitzahlgebiet 4 ausgezeichnet.

80 Prozent sind schon abgedeckt

Angebunden an das LTE-Datennetz sind bereits Vodafone-Kunden in den Stadtteilen Mitte, Ost, Speldorf, Saarn, Mintard, Holthausen, Styrum, Broich, Dümpten, Heißen und Fulerum. „Neben den 80 Prozent Gesamtabdeckung auf dem Stadtgebiet, erreichen wir innerhalb von Gebäuden gut 50 Prozent der Haushalte“, so die Sprecherin.

Doch das Unternehmen mit Firmensitz in Essen ist nicht der einzige Anbieter von mobilem Breitband-Internet in Mülheim. Auch die Bonner Telekom-Tochter T-Mobile hat das Netz bereits zu großen Teilen ausgebaut, wie ein Sprecher bestätigt. Er verweist auf die Internetseite des Unternehmens. Dort kann man auf einer Karte den Fortschritt des Telemagenta-farbenen LTE-Netzes sehen. Auf der Seite www.t-mobile.de/funkversorgung ist zu sehen, dass die Innenstadt bereits großflächig abgedeckt ist. Allerdings gibt es in Menden und Saarn noch allerhand so genannte „Weiße Flecken“, ebenso wie in Teilen von Heißen, Winkhausen, Styrum oder Broich. Wer hier ein LTE-fähiges Endgerät (Smartphone, Tablet-PC oder einen Router) benutzt, könnte beim Surfen im Internet über das ein oder andere Hindernis stolpern.

O2 hat das Nachsehen

Das Schlusslicht stellt der Anbieter Telefonica dar. Das Unternehmen, das unter anderem Marken wie O2 oder den Discounter Fonic unter einem Dach vereint, ließ gestern über Sprecher Markus-Oliver Göbel verlauten, dass der Ausbau des Datennetzes derzeit in Mülheim noch nicht vorgesehen sei. „Wir bieten O2 LTE momentan in den Highspeed-Areas München, Berlin, Frankfurt/Offenbach, Köln, Nürnberg, Dresden und Halle/Leipzig an“, so Göbel. „Im zweiten Quartal 2013 folgen dann noch Hamburg, Düsseldorf, Duisburg und Essen.“ Parallel dazu wolle man das Netz in allen bereits versorgten Bereichen noch weiter verdichten. Wann die ersten O2-Kunden allerdings in Mülheim mit Hochgeschwindigkeit durchs Internet surfen können, steht in den Sternen. Göbel: „Über den Ausbau in Ihrer Region werden wir Sie rechtzeitig informieren.“

Die Mülheimer Wirtschaft freut sich indes über die neuen Möglichkeiten, die der Netzausbau mit sich bringt. Durch ihn verfüge die Stadt über eine attraktivere Infrastruktur, betont Jürgen Schnitzmeier, Geschäftsführer der Mülheim & Business GmbH. „LTE macht das mobile Leben und Arbeiten einfacher“, so Schnitzmeier. „Für Mülheim bringt die neue Mobilfunk-Technologie einen enormen Standort-Vorteil.“ Denn: Mülheim stehe mit den übrigen Großstädten der Region in Konkurrenz um die Ansiedlung von Unternehmen, aber auch Bürgern. Bleibt am Ende nur die Frage, ob die Mülheimer sich wirklich auf der Schloßstraße Filme aus dem Netz auf ihr Handy laden. Aber das bleibt ja jedem selbst überlassen.