Mülheim.

Die Stadt soll sich mit ihrem Erholungsgebiet Ruhraue um EU-Fördermittel aus dem Programm „Life+“ in einer Höhe von rund drei Millionen Euro bewerben – als Partner des Projektträgers „Biologische Station Westliches Ruhrgebiet“. Diesen Beschluss fällten die Umweltpolitiker einstimmig.

Zuvor hatte es eine Diskussion um Fragen zur möglichen Einschränkung für Erholungssuchende gegeben, die nicht nur die SPD im Umweltausschuss bewegte, die dazu konkrete Anfragen an die Verwaltung gestellt hatte. Im Wissen um die Sorgen der Bürger, die ihr Naherholungsgebiet nicht verlieren möchten. Dem schloss sich die FDP an, und Bernd Dickmann (CDU) forderte: „Es muss gewährleistet sein, dass diese Nutzung weiterhin möglich ist.“ Dass jede Maßnahme in der Ruhraue zuvor einzeln politisch abgestimmt werden müsse, ließen die Umweltpolitiker noch mal extra in den Beschlussvorschlag einfließen. Für den Vorschlag, mögliche Nutzungseinschränkungen von vornherein auszuschließen, gab es allerdings keine Mehrheit. Umweltdezernent Peter Vermeulen betonte, dass es ihm auf den Konsens ankomme: „Wir wollen hier etwas machen, wo alle hinterstehen und worauf wir als Mülheimer stolz sein können.“

Weg für Spaziergänger wird 150 Meter länger

Ein Maßnahmenkonzept soll erst noch entwickelt werden, eine Detailplanung wird es erst nach Zusage der Fördermittel geben. Vorteil des Programms, so Umweltamtsleiter Dr. Jürgen Zentgraf: „Auch die Planungsphase wird schon gefördert.“ Ziel wird es am Ende aber sein, den natürlichen Auencharakter des FFH-Gebietes zu verbessern, führte er aus. Dazu gehöre etwa, dass der so genannte „Sommerdeich“, eine angelegte kleine Erhöhung am Ruhrufer südlich der Mendener Brücke, die das Hochwasser lenken soll, teilweise geöffnet wird, damit die Sommerhochwässer der Ruhr in die ehemalige Flutrinne fließen könnten.

Das wäre, so Zentgraf, dann an etwa 30 Tagen im Jahr der Fall. In diesem Bereich würde auch ein asphaltierter Spazierweg aufgegeben werden, ein Schotterweg dafür ausgebaut, so dass der Weg für die Spaziergänger um insgesamt 150 Meter länger werden würde. Der Reitweg entlang des Sommerdeichs werde in Richtung Fußweg verlagert, doch das, so Zentgraf, sei schon vor sieben Jahren beschlossen worden.

Der Ruhrbadestrand ist außen vor

Bei einigen Maßnahmen, wie etwa dem Rückbau des Sommerdeichs, sei mit mehr Bautätigkeit zu rechnen. „Da können dann auch schon mal Bagger in der Ruhraue herumfahren“, kündigte Zentgraf an. Der Ruhrbadestrand auf der anderen Seite der Brücke, betonte der Amtsleiter erneut, sei nicht Teil des Projektes. Das Bächlein Rossenbeck, das auf der anderen Ruhrseite schnurgerade entlang des Wetzkamp in die Ruhr mündet, soll möglichst wieder ein naturnahes Gewässer werden und sein altes Bachbett wiederbekommen.