Mülheim an der Ruhr. .
Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa: Unter dieser Überschrift stehen die Maikundgebungen 2013 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). In Mülheim berichten Arbeitnehmer verschiedener Betriebe von ihrem Berufsalltag und wollen so das vielschichtige Motto mit Leben füllen. Der Demonstrationszug setzt sich am 1. Mai um 10 Uhr in Bewegung – und zwar an der Wiesenstraße. Gegen 10.45 Uhr beginnt dann die Veranstaltung auf dem Kurt-Schumacher-Platz.
Volker Becker-Nühlen, DGB-Stadtverbandsvorsitzender, spricht zur Eröffnung, anschließend tritt Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld ans Mikro. Dass sie sich erneut Zeit nimmt für ein Grußwort, freut die Gewerkschafter: „Das hat Tradition in der Stadt und ist Ausdruck der Wertschätzung“, so Dieter Hillebrand, Regionsvorsitzender. Dabei sei die Parteizugehörigkeit egal, hieß es am Freitag im Gewerkschaftshaus an der Friedrichstraße. „Auch der CDU-Oberbürgermeister Hans-Georg Specht ist damals zu uns gekommen.“
Rente mit 67 ein Thema
Nach den Funktionsträgern treten die Menschen ans Rednerpult, um die es Gewerkschaft geht: Menschen, die den (oft harten) Realitäten des Arbeitsmarktes tagtäglich ausgesetzt sind. So zum Beispiel Nina Mölders-Kleine, Betriebsratsmitglied von Siemens Energy. Sie wird sprechen über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – oder eben auch die Unvereinbarkeit. Gerhard Oelschlegel, Betriebsratsvorsitzender bei Vallourec & Mannesmann, nimmt Stellung zur Rente mit 67 – und speziell zu der Frage, was diese für Arbeiter eines Stahlbetriebs bedeutet. Weitere Redner sind Jan Wilde, Jugend- und Ausbildungsvertretung der Siemens Energy, und Holger Vermeer, Regionalleitung der IG Bauen, Agrar und Umwelt NRW.
Und worum geht’s? Erstens um gute Arbeit. Für die Gewerkschafter heißt das, dass Arbeit sich auch lohnen muss. Das aber sei längst nicht immer der Fall. Sie fordern unbefristete Verträge, Vollzeitjobs und ein auskömmliches Einkommen. Zweitens um sichere Rente. Die Rente mit 67 ist ein Thema, das den DGB nach wie vor umtreibt. „Die muss weg“, hieß es gestern mehrfach. Und drittens geht es um ein sicheres Europa. Dazu gehöre, dass in Griechenland nicht immer nur gespart wird. Denn irgendwann führe Sparen sicher zu Massenverelendung.
Liedermacher und Samba
Wie es sich für eine Demo gehört, gibt’s auch Musik: von der Samba-Gruppe Banda Pelodum und dem Liedermacher Hartmut Kremer. Außerdem werden das Spielmobil der Awo und eine Hüpfburg aufgebaut.
Am 14. Mai könnte es in Mülheim übrigens zu Warnstreiks kommen, und zwar in der Metall- und Elektroindustrie. Das deutete Becker-Nühlen an, seines Zeichens auch Ortsbevollmächtigter der IG Metall.