Mülheim. .

Der Objektkünstler Klaus Geldmacher zeigt sich von einer ehrenwert kollegialen Seite. Für den Fortbestand der Fotoschule, die der Künstler Lubo Laco betreut, gibt er sein Ruhrpreis-Geld in Höhe von 3000 Euro.

Eigentlich sollte das Angebot des Kulturbetriebs im Herbst eingestellt werden. „Vor gut zwei Jahren hatte ich angekündigt, die Geldprämie des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft 2010 in ein kulturelles, der Stadt zugute kommendes Projekt zu investieren“, erläutert der 73-Jährige: „Jetzt ist der Zeitpunkt dafür gekommen.“

Klaus Geldmacher schlägt Anpassung der Fotokurse vor

Mit Kopfschütteln habe er in der Zeitung gelesen, dass wirtschaftliche Gründe und rückläufige Schülerzahl der Auslöser für das Ende gewesen seien. Aktuell nehmen sechs Jugendliche am Kurs teil. Um die Nachfrage wieder zu erhöhen, schlägt Geldmacher vor, die Fotokurse den veränderten Alltagsbedingungen der Kinder und Jugendlichen besser anzupassen.

Lubo Laco kann indes sein Glück kaum fassen: „Ich war unerwartet schockiert, dass es so etwas überhaupt noch gibt“, freut sich der Künstler und Ruhrpreisträger: „Das ist selten in einer Welt, wo jeder nur noch an sich denkt.“ Über die Fortführung der Fotoschule habe er allerdings nicht zu entscheiden. „Ich werde abwarten, wie der Kulturbetrieb dazu steht“. Rund zwei Jahre könnte der Foto-Künstler einen Kurs mit dem Geld finanzieren.

Kulturbetriebsleiter Frank Baudy freut sich über das Angebot

„Es ist schön, wenn jemand die Kultur unterstützt“, sagt Kulturbetriebsleiter Frank Baudy. „Ich freue mich über das Angebot.“ Jetzt müssen sich die Beteiligten zusammensetzen und über Möglichkeiten reden, wie und in welcher Form es mit der Fotoschule weitergehen kann.

Das Procedere um das Aus für die Fotoschule wirft nach Meinung Geldmachers kein gutes Licht auf die Kulturpolitiker: „Es ist beschämend oder doch eher bezeichnend“, so der Künstler, dass das angekündigte Ende der Fotoschule jüngst im Kulturausschuss weder Erstaunen, geschweige denn Protest hervorgerufen habe. Das käme ihm bekannt vor. „Vor fünf Monaten wurde mein Konzept zur Einrichtung einer Skulpturen-Allee in gleicher Weise gewürdigt“, spricht er von „einem Begräbnis erster Klasse“. Dies sollte mit der Fotoschule als ein Erfolgsmodell auf keinen Fall geschehen, so Geldmacher: „Wohin soll ich die 3000 Euro überweisen?“