Mülheim. .

Die Kleinwindanlage auf dem Technischen Rathaus wird kommen – noch in diesem Jahr. Klaus Beisiegel, Referent des Umweltdezernenten, gab sich gegenüber der Politik im Umweltausschuss zuversichtlich, dass die geplante Anlage „spätestens zur Klimawoche NRW im September“ in Betrieb gegangen sein wird.

Zwei Turbinen sollen künftig auf dem Dach des Hochhauses aus Windenergie Strom machen und diesen direkt in das Rathaus einspeisen. Ziel: Das schon mit einer Photovoltaikanlage ausgestattete Haus soll vom benötigten Strom so viel wie möglich selbst produzieren. Verzögerungen hatte es gegeben, so Beisiegel, weil der bestellte Turbinentyp an anderen Standorten Probleme gemacht hatte. Das neu ausgesuchte Modell, das 10 KW pro Stunde leisten soll, ist nicht so schnell lieferbar.

Strom direkt ins Rathaus eingespeist

Wie soll Windenergie künftig überhaupt in Mülheim genutzt werden, lautete eine Anfrage der Umweltpolitiker an die Verwaltung. Der Flächennutzungsplan (FNP) vom März 2005 sieht so genannte „Windvorrangsflächen“ im Nordwesten der Stadt vor, führte Umweltdezernent Peter Vermeulen aus: am Ruhrbogen im Bereich der städtischen Bodendeponie sowie auf der Klärschlammdeponie des Ruhrverbandes (Kolkerhofweg). Voraussichtlich drei Großwindanlagen mit einer Masthöhe ab 100 m könnten dort stehen.

Möglicherweise auch mehr als drei, falls die Flächen miteinander verbunden werden können. Da sei man aber noch in der Detailplanung, Vogel- und Naturschutz würden auch berücksichtigt, hieß es seitens der Stadt, die auch hier das Ziel verfolgt, in Zusammenarbeit mit Partnern regenerative Energie zu erzeugen.

Für Anlagen in Selbeck wurden schon Fundamente gegossen

Die Umweltpolitiker wollten auch wissen, was aus den geplanten Windkraftanlagen in Selbeck geworden sei, für die damals schon die Fundamente gegossen wurden. Gegen die 2002 am Blaspillerweg beantragten zwei Anlagen, so die Verwaltung, hatte ein Nachbar Einspruch erhoben.

Nach mehreren Gerichtsurteilen habe das Oberverwaltungsgericht im August 2012 grünes Licht für den damals beantragten Windanlagentyp gegeben, so die Stadt. Dieser Typ sei aber mittlerweile technisch veraltet und werde auch nicht mehr gebaut. Heute würden – nach dem rechtskräftigen FNP – Windkraftanlagen dort auch nicht mehr genehmigt werden.