Mülheim. .

Am Siemens-Standort Mülheim stehen 150 Stellen auf der Kippe. Gesamtbetriebsrat und Unternehmensleitung verhandeln weiter über einen Interessenausgleich. Ausgesprochen ist das Ziel: Es soll keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Mit dem Stellenabbau wollen sich die NRW-Betriebsräte aber nicht abfinden: Sie beraten am kommenden Dienstag ein Alternativprogramm „Siemens 2020“.

Zweitbestes Ergebnis der Konzerngeschichte

Dies bestätige auf Anfrage Pietro Bazzoli, Betriebsratsvorsitzender in Mülheim. Er und seine Kollegen stellen in Frage, ob es für den Konzern auf mittelfristige Sicht Sinn machen kann, für die Erwartung hoher Margen Stellen zu opfern. „Soll dies dazu führen“, fragt er, „dass wir in schwierigen Zeiten vielleicht Projekte nicht an Bord nehmen, nur weil sie die Margenerwartung nicht erfüllen, aber die schwarze Null bringen könnten?“

Bazzoli warnt davor, „alles der Marge unterzuordnen“, das werde man nach einem ersten Aktionstag im Februar weiter thematisieren. Nach dem zweitbesten Ergebnis der Konzerngeschichte im vergangenen Geschäftsjahr hofft der Betriebsrat auf mehr Engagement des Arbeitgebers in Sachen Beschäftigungssicherung. Für Mitte bis Ende Mai erwartet Bazzoli Ergebnisse der wirtschaftlichen Beratungen und Verhandlungen des Interessenausgleichs.

Auftragslage nicht zufriedenstellend

Die Auftragslage im Mülheimer Werk, wo Dampfturbinen und Generatoren hergestellt werden, sei weiterhin „nicht zufriedenstellend“, der Markt zeige sich ob der offenen Fragen zur Energiewende und der Finanzkrise verunsichert. Kurzarbeit kann jedoch durch die Nutzung von Arbeitszeitkonten vermieden werden.