Mülheim-Speldorf. . Der Wunsch praktisch und nachhaltig zu helfen, stand am Anfang. Inzwischen ist das Ziel wirtschaftliche Zusammenarbeit, von der beide Seiten profitieren: Seit zehn Jahren hat die LVQ-WP Werkstoffprüfung GmbH Kontakt zur Universität Prishtina/Mitrovica und unterstützt die „albanische Region“.

Der Wunsch praktisch und nachhaltig zu helfen, stand am Anfang. Inzwischen ist das Ziel wirtschaftliche Zusammenarbeit, von der beide Seiten profitieren: Seit zehn Jahren hat die LVQ-WP Werkstoffprüfung GmbH Kontakt zur Universität Prishtina/Mitrovica und unterstützt die „albanische Region“ (Kosovo, Mazedonien, Albanien) etwa durch qualifizierte Seminare und Gastvorlesungen. Diese Kooperation soll professionalisiert und erweitert werden: Laut LVQ-WP sind künftig die Siemens AG und die Hochschule Ruhr West im Boot.

Eine Woche ist eine Delegation vom Balkan in Mülheim. Neben Studierenden der Universitäten Prishtina/Mitrovica und Tetova, die den Alltag in deutschen Firmen und Hochschulen kennen lernen sollen, reisten der Bürgermeister von Prishtina und Vertreter der Uni an. Sie nutzten die Besuche bei Siemens und HRW sowie ein Treffen mit Bürgermeisterin Renate aus der Beek, um Kontakte zu knüpfen und die Zusammenarbeit zu besiegeln.

Einige Jahre in Deutschland Berufserfahrung sammeln

Zwei Ziele formuliert Prof. Dr. Karlheinz Schiebold, der als früherer LVQ-WP-Gesellschafter mit Prof. Hamit Mehmeti den Kontakt vor zehn Jahren initiierte: 1. Kosovarische Schüler sollen in Mülheim zu Werkstoffprüfern ausgebildet werden. 2. Studierende sollen an der HRW studieren. „Um sie nach dem Abschluss nicht hängen zu lassen, wird ein Konsortium gegründet, das für eine Arbeitsstelle sorgt“, so Schiebold. So könnten die jungen Menschen einige Jahre in Deutschland Berufserfahrung sammeln, die sie ihrer Heimat nutzen können. Eine Win-Win-Situation sieht Schiebold darin: Die albanische Region erhalte nötiges Know-how, Deutschland Fachkräfte.

Offizielle Kooperationsverträge wurden laut Angelika Sunderbrink, Vertriebsleitung bei LVQ-WP, nun unterzeichnet. Zudem würden HRW-Präsident Menzel und ein Vertreter der Siemens AG gen Balkan reisen und die Uni Prishtina/Mitrovica besuchen. „Wir waren die Katalysatoren“, sagt Karlheinz Schiebold, „jetzt sprechen die Kooperationspartner direkt miteinander.“ Künftig soll auch Fördermittel der EU beantragt werden.

Der Bürgermeister Prishtinas, Avni Kastrati, möchte gern weiter gehen: Er strebt eine Partnerschaft mit Mülheim an. Mitrovica sei ein wichtiger Industriestandort mit Bedeutung für die gesamte Region. Bergbau sei dort angesiedelt, und es gebe „die größten Zink- und Bleivorräte Europas“. Um diesen wirtschaftlichen Schatz zu nutzen, setzt er auf die Hilfe Deutschlands – und Mülheims. „Wir brauchen gut ausgebildeten Nachwuchs.“ Den Grundstein dafür sehen er und Izet Zequiri, Dekan der Fakultät für Geowissenschaften und Verfahrenstechnik der Uni Prishtina/Mitrovica, nun gelegt.