Mülheim. .

„Awo gegen Rassismus“ – ein unübersehbares Plakat prangt auf der Fassade der Geschäftsstelle an der Bahnstraße 18. Darunter haben sich um fünf Minuten vor 12 Uhr, Awo-Mitarbeiter und Mitglieder der türkischen Gemeinde versammelt, um sich öffentlich gegen Rassismus und Diskriminierung zu stellen.

Auch Besucher der Begegnungsstätte haben sich spontan solidarisch erklärt. „Ich bin dagegen, dass es Neonazis gibt“, sagt einer der Senioren. Im letzten Jahr hatte sich der Awo-Kreisverband erstmals zum „Internationalen Tag gegen Rassismus“ mit Mitgliedern der türkischen Gemeinde an der Aktion „5 vor 12“ beteiligt und mit Plakaten und Transparenten Stellung gegen Rassismus bezogen. Nein zum Rassismus – das gelte „nicht nur heute, sondern 365 Tage im Jahr“ betonte Arno Klare.

Gedenktag 1966 von der Uno initiiert

„Wir sind heute noch nicht so weit, sagen zu können, dass unsere Gesellschaft frei von Rassismus ist“, bedauerte der SPD-Bundestagskandidat. Er glaube, es werde noch zu wenig „Nein“ gesagt zum Rassismus, auch an den Stammtischen. Deutlich müsse man sagen, dass man gegen Rassismus ist, fordert er – auch, wenn es unangenehm sei.

Awo-Geschäftsführer Lothar Fink erinnerte daran, dass man vor gut einer Woche erst an der Eltener Straße in Speldorf demonstriert habe, „dass wir friedlich miteinander leben wollen, dass es keine Fremdenfeindlichkeit gibt.“ Die Vertreter der Türkischen Sozialdemokraten (TSD), die mit ihrem Plakat in der ersten Reihe standen, sprach er direkt an: „Sie sind ja schon längst ein Teil unserer Gesellschaft.“ Die Türkische Gemeinschaft hat die Aktion „5 vor 12“ zum „Internationalen Tag gegen Rassismus“ initiiert. Der Gedenktag selbst wurde bereits 1966 von der Uno ins Leben gerufen.