Mülheim-Speldorf. .
Mit William Shakespeares „König Lear“ startet am heutigen Freitag, 15. März, 19.30 Uhr, im Theater an der Ruhr (TAR) das neue Festival „Blaue Nächte - Wiederentdeckungen“.
Von Freitag bis zum 21. März zeigt das TAR in einer Werkschau vier Inszenierungen, Klassiker allemal, die lange nicht mehr auf der Bühne gespielt wurden, aber gewissermaßen alte Schätze sind, die eine erneute Aufführung zu einem Genuss machen. „Es sind schon alles Aufführungen, die mir sehr am Herzen liegen“, sagt Dramaturg Helmut Schäfer.
Stücke aus der Antike noch immer aktuell
Neben „König Lear“ werden „Der Hofmeister“ von Jakob Michael Reinhold Lenz am Sonntag, „Doña Rosita“ von Frederico Garcia Lorca am kommenden Dienstag und „Es geht immer besser, besser – immer besser“ von Ödön von Horváth zum Abschluss am Donnerstag, 21. März (Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr), zu sehen sein. „Es ging darum“, so Schäfer, „Aufführungen aus der Vergangenheit wiederzuentdecken. Es ist für die Zuschauer sicherlich interessant, bestimmten Stücken wieder zu begegnen.“
Und da stelle sich automatisch die Frage, warum Stücke aus der Antike immer noch aktuell seien. Der leitende Dramaturg liefert die Antwort gleich mit: „Weil die Probleme immer noch nicht gelöst sind.“
Zwei Stücke rücken besonders in Schäfers persönlichen Fokus. „Der Hofmeister“ ist nach seiner Meinung das eindringlichste „Sturm - und Drangstück“ und bestes Beispiel dafür, wie aktuell der Inhalt nach wie vor ist, obwohl bereits 1774 verfasst. Hier werden Zustände der Verwahrlosung beschrieben, das problematische Verhältnis der Generationen zueinander. „Doña Rosita“ wiederum war zum Beispiel 2005 die einzige Co-Produktion, die die Ruhrtriennale mit einem Schauspiel-Theater gemacht habe.
Das Festivalticket kostet 45 Euro, für drei Vorstellungen muss man 35, für zwei 25 Euro bezahlen. Beim Festival wird am Sonntag (13 Uhr) auch der renommierte Gordana-Kosanovic´-Schauspielerpreis an Kristof Van Boven von den Münchner Kammerspielen überreicht.