Mülheim.

Das Theater an der Ruhr (TAR) entdeckt alte Schätze wieder. Und holt Stücke aus dem Repertoire, die lange Jahre nicht mehr auf der Bühne standen – „aber es wert sind, noch einmal aufgeführt zu werden“, sagt Theatersprecher Tarek Khoury. Vom 15. bis zum 21. März zeigt das TAR in einer Werkschau vier Inszenierungen, die gebündelt bei dem kleinen Festival „Blaue Nächte – Wiederentdeckungen“ zu sehen sein werden.

Das Schauspielhaus am Raffelberg hat eine lange Liste an Stücken, die es im Laufe der Jahre aufgeführt hat. Traditionell bleiben viele der Stücke auch lange im Spielplan, wie „Gott“ oder „Kaspar“. Doch: „Im Alltagsgeschäft wechseln die Stücke natürlich stetig“, erklärt Tarek Khoury. „Dabei sind die Themen der Inszenierungen aber über die Jahre aktuell geblieben – und das wegen ihrer übergreifenden und politisch brisanten Inhalte nicht nur in Deutschland.“ Also entschieden sich die Theatermacher, die Klassiker wieder auf die Bühne zu bringen und in einem Festival zu bündeln.

Vier Inszenierungen

Zu sehen sein werden William Shakespeares „König Lear“ am Freitag, 15. März, um 19.30 Uhr, „Der Hofmeister“ von Jakob Michael Reinhold Lenz am Sonntag, 17. März, um 19.30 Uhr, „Doña Rosita“ von Frederico Garcia Lorca am Dienstag, 19. März, 19.30 Uhr und „Es geht immer besser, besser – immer besser“ von Ödön von Horváth zum Festival-Abschluss am Donnerstag, 21. März, ebenfalls um 19.30 Uhr.

Auch wenn der Name an die bereits seit vielen Jahren laufende Reihe „Weiße Nächte“ anknüpft – umsonst und draußen werden die „Blauen Nächte“ nicht stattfinden. Das Festivalticket für alle Vorstellungen kostet 45 Euro, wer sich drei der Vorstellungen anschauen möchte, zahlt 35 Euro, Karten für zwei Vorstellungen 25 Euro.

Im Rahmen des Festivals wird am 17. März, 13 Uhr, auch der renommierte Gordana-Kosanovic-Schauspielerpreis übergeben. Mit diesem zeichnet der Förderverein des Theater an der Ruhr alle drei Jahre Akteure für besondere schauspielerische Leistungen aus. Der Preisträger wird von einem Juror bestimmt, in diesem Jahr von der Münchner Theaterkritikerin Christine Dössel, die für die Süddeutsche Zeitung schreibt. Im Jahr 1987 wurde der Preis zum ersten Mal verliehen. Seinen Namen hat er von der Schauspielerin Gordana Kosanovic (1953-1986), die ein Gründungsmitglied des TAR-Ensembles ist. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an Kristof Van Boven von den Münchner Kammerspielen.

Weitere Info und Karten gibt es unter 5990188 oder www.theater-an-der-ruhr.de