Mülheim.

Noch einmal Schneechaos im März: Während in Mülheim in einigen Betrieben wetterbedingt die Arbeit einfror, konnte man sich woanders über fehlende Arbeit nicht beklagen...

Die Taxifahrer Mülheims konnten sich über zu wenig Arbeit nicht beklagen. Gerade in den Morgenstunden wurden sie voll beansprucht. Bis zum Mittag hatte sich die Lage nicht grundlegend verändert: „Wir haben genug zu tun“, so Zekeriya Duran von der Mülheimer Taxizentrale. Volle Auslastung der Taxis: eine angenehme Situation für die Unternehmer. Dagegen mussten sich die zahlreichen Fahrgäste auf längere Wartezeiten einstellen.

In den Apotheken machte sich der erneute Wintereinbruch auch bemerkbar. Es gab viel zu tun. „Die Arztpraxen sind voll. Also gilt das Gleiche für unsere Apotheke. Auch an die Altenheime liefern wir mehr Medikamente“, sagte Eva Berg, Apothekerin der Atrium-Apotheke in der Stadtmitte. Hauptsächlich handele es sich um Erkältungskrankheiten. Natürlich gilt auch für Eva Berg und ihre Kollegen: „Wir hoffen nicht darauf, dass mehr kranke Menschen kommen.“

Das Rhein-Ruhr-Zentrum (RRZ) freute sich über das „Schmuddelwetter“ mit Regen und leichtem Schneefall besonders. Center-Manager Sascha Schönherr kann aus Unternehmersicht dem starken Schneetreiben mit Eisglätte dennoch nicht viel abgewinnen: „Prinzipiell profitieren wir natürlich vom schlechten Wetter – aber wenn sich niemand ins Auto traut, bleibt das Zentrum auch leer.“ Ließen die Gefahrenmeldungen in den Medien nach, komme die Kundschaft aber wieder.

Für den Wellness-Betrieb Parc Vitale in Holthausen sei das Wetter schlecht, so Inhaber Dirk Eichhöfer. Erbesitzt ähnliche Vorstellungen von schönem Wetter wie der Center-Manager des RRZ, Sascha Schönherr. „Leichter Nieselregen und 10° Celsius sind gut. Sobald Schnee fällt, laufen uns die Gäste weg“, stellt Eichhöfer fest. Die Gäste waren gar nicht erst zum Laufen aufgelegt und blieben zu großen Teilen zu Hause.

Für das Stadtcafé Sander, so Chefin Anke Großenbeck, sah es dagegen morgens noch gut aus: „Heute morgen waren wir angenehm überrascht. Die Leute kamen und tranken Kaffee.“ Allerdings hielt sich die Gästezahl dann leider doch nicht. Für die erfahrene Chefin nicht überraschend: „Sobald Sturmwarnungen oder Schneechaos durch die Presse gehen, bleiben die meisten Leute lieber zu Hause – oder gehen ins Einkaufszentrum, wo sie gar nicht erst einen Schirm brauchen.“

Wer meint, die Werkstätten würden sich angesichts vieler Unfälle die Hände reiben, liegt falsch. “Das Wetter hatte keine Auswirkungen auf unser Geschäft“, so Gerhard Gaber, Werkstattleiter von Hilfrich und Gaber. Die Glätte sei Ursache für zwei Autos mit Blechschaden, die derzeit in der Werkstatt stehen. Die Kunden würden stattdessen die Termine für die Sommerreifen-Montage absagen. Gerhard Gaber fügt, wohlgemerkt im Scherz, an: „Ich hoffe, dass noch ein paar Unfälle reinkommen.“