Essen. . Schnee und Glatteis behindern in weiten Teilen von NRW den Verkehr. Am Morgen gab es lange Staus auf den Autobahnen im Land. Auch der Busverkehr ist in vielen Städten beeinträchtigt. Der Wetterdienst rechnet mit Schneehöhen bis zu 20 Zentimetern. Auf glatten Straßen gab es zahlreiche Unfälle.

Schnee und glatte Straßen in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens: Auf den Autobahnen gab es am Morgen laut WDR mehr als 300 Kilometer Stau und stockenden Verkehr. Die A40 musste zeitweise sogar ganz gesperrt werden. Zahlreiche Bushaltestellen konnten nicht angefahren werden. Wegen heftiger Schneefälle ist der Flugbetrieb an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main am Mittag vorübergehend komplett eingestellt worden.

Wegen des heftigen Wintereinbruchs hat die Lufthansa sämtliche Deutschland- und Europaflüge über Frankfurt gestrichen. Das Langstreckenprogramm könne aber weitgehend stattfinden, erklärte eine Sprecherin am Dienstag-Nachmittag in Frankfurt. Auch für Mittwoch sei mit weiteren Verspätungen und Ausfällen zu rechnen, da die Umläufe der Maschinen wie auch der Crews gestört seien. Die Passagiere wurden erneut gebeten, sich über die Internet-Seiten der Fluggesellschaft zu informieren.

Bahnverkehr in Nord-Frankreich steht still

Infolge des Schneechaos' bleibt der Bahn-Fernverkehr im Norden Frankreichs bis Mittwoch unterbrochen. Wegen des Wetters werde bis Mittwochmorgen kein Hochgeschwindigkeitszug TGV, kein Thalys und kein Eurostar auf der Linie fahren, sagte ein Sprecher des staatlichen Bahnunternehmens SNCF am Dienstag im nordfranzösischen Lille. SNCF-Chef Guillaume Pepy sagte in Paris, es sei im französischen Bahnverkehr auch am Mittwoch noch "keine Rückkehr zur Normalität absehbar".

In Frankreich saßen nach offiziellen Angaben in der Nacht und am Dienstagvormittag 2200 Menschen mit ihren Autos fest. Zudem waren 80.000 Haushalte ohne Strom. Besonders dramatisch war die Lage in den Départements Calvados und Manche am Ärmelkanal. Dort fielen binnen kürzester Zeit bis zu 60 Zentimeter Schnee. Ein 35-Jähriger starb in Calvados und ein 58-Jähriger in Saint-Brieuc, beide laut Behörden vermutlich wegen der Kälte. Im Département Manche wurden alle Züge gestrichen.

Unfallserie und zahlreiche Unfälle auf deutschen Autobahnen

Im Straßenverkehr kam es in Deutschland zu mehreren schweren Unfällen. Auf der Autobahn A 45 in Mittelhessen ereignete sich bei starkem Schneetreiben auf schneeglatter Fahrbahn eine Unfallserie mit bis zu hundert beteiligten Fahrzeugen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Bereits am frühen Morgen wurde die Autobahn A 5 zwischen Darmstadt und Frankfurt nach Blitzeis und einem Lkw-Unfall für Stunden in Richtung Frankfurt gesperrt.

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Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für den Süden NRWs eine Unwetterwarnung herausgegeben. Die größten Schneemengen mit 15 bis 20 Zentimetern werden laut DWD in der Eifel erwartet. Bei Windböen um 55 Stundenkilometer kann es dort auch zu Schneeverwehungen kommen. Für das Ruhrgebiet hat der Wetterdienst eine Wetterwarnung herausgegeben. Hier waren am Dienstag Neuschneemengen von fünf bis zehn Zentimetern zu erwarten. Der Schnee-Tag im Live-Ticker:

Es bleibt kalt - erst am Samstag wird es milder

14.07 Uhr: Schnee und Glätte haben am Dienstagmorgen auch in Hagen zu vielen Unfällen geführt. Vor allem in den Morgenstunden krachte es häufig. Vierzig Unfälle hielten die Polizei auf Trab. Zum Glück gab es nur zwei Leichtverletzte. Allein in der Stunde von 7.15 bis 8.15 Uhr mussten die Beamten 22 mal zu Blechschäden ausrücken, bis sich gegen 10 Uhr die Lage sichtlich entspannte, heißt es im vorläufigen Polizeibericht.

13.50 Uhr: Witterungsbedingt ereigneten sich im Kreis Soest bis zum Mittag zu insgesamt 34 Verkehrsunfälle mit Sachschäden. Personen wurden nicht verletzt, teilt die Polizei mit.

13.04 Uhr: Die Nerven der Fluggäste am Düsseldorfer Airport wurden am Dienstag auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Der Schneefall und eine technische Störung bei der Deutschen Flugsicherung sorgten für Flugausfälle und Verspätungen. Über 50 Flüge wurden bis zum Mittag annulliert.

12.51 Uhr: Tief "Xaver" zieht nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes langsam ab. Die Schneefälle lassen ganz allmählich nach, aber es bleibt noch die ganze Woche kalt. Tagsüber pendeln die Temperaturen um den Gefrierpunkt, nachts herrscht Frost. Erst am Samstag wird es deutlich milder.

12.35 Uhr: Unter dem Schnee hatte sich auch auf den Fahrbahnen im Kreis Olpe Eis gebildet, das für erhebliche Behinderungen und zahlreiche Unfälle sorgte. Dienstagmorgen ereigneten sich zehn Verkehrsunfälle - bei den Unfällen in Stachelau und Finnentrop wurden Verkehrsteilnehmer leicht verletzt. Alle anderen Unfälle endeten mit Blechschäden.

12.20 Uhr: Die Polizei zählte von 18 Uhr abends bis 10 Uhr am Dienstagmorgen 46 witterungsbedingte Unfälle in Dortmund und Lünen. Auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich der Dortmunder Polizei (Dortmund, Lünen, Autobahnen) gab's also genug zu tun — obwohl sich die Schneemenge sehr in Grenzen hielt. Im Kreis Unna gab es bis 12 Uhr 14 Unfälle. In Fröndenberg wurde eine Fahrerin leicht verletzt.

Ausgerechnet ein Streuwagen landet im Graben

12.04 Uhr: Ausgerechnet ein Streuwagen des Winterdienstes landete auf glatten Straßen in Essen im Graben.

12.02 Uhr: Dumm gelaufen: Zwei junge Männer hatten sich in einem Taxi von Arnsberg-Oeventrop nach Arnsberg-Moosfelde kutschieren lassen. Am Ziel angekommen, rannten sie ohne zu bezahlen davon. Die herbeigerufene Polizei folgte den Schuhspuren in Schnee, bis sie an einer Wohnung endeten - und damit auch die Flucht der Fahrpreispreller.

11.49 Uhr: Der Flughafen Frankfurt ist geschlossen. In Frankfurt am Main fielen bis zum Dienstagvormittag 188 Flüge aus, wie ein Sprecher sagte. Viele Maschinen konnten nur mit Verspätung starten oder landen.

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11.12 Uhr: Laut Deutschem Wetterdienst halten die leichten, besonders im Süden auch mäßigen Schneefälle, am Nachmittag an. Zwischen Kleve, nördlichem Münsterland und Minden-Lübbecke bleibt es trocken.

11.07 Uhr: Auf Essener Stadtgebiet zählte die Polizei von Montagabend 17.30 Uhr bis Dienstagmorgen 10 Uhr 89 Unfälle. In Bochum, Herne und Witten kam es zwischen 5 und 9.30 Uhr ebenfalls zu einigen wetterbedingten Unfällen.

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Für Bochum verzeichnete die Polizei acht, für Herne fünf und für Witten vier Unfälle. Es gab nur Sachschäden, verletzt wurde niemand.

10.54 Uhr: Die Polizeistellen im Land verzeichneten von Montagabend bis Dienstagvormittag mehrere Hundert Verkehrsunfälle. Allein im Bergischen Städtedreieck Wuppertal, Solingen und Remscheid wurden bis zum Dienstagmorgen mehr als 100 Unfälle registriert. Im Kreis Mettmann starb eine Frau, als sie zwischen Erkrath und Mettmann mit ihrem Pkw von der Straße abkam, einen Abhang hinunterrutschte und gegen einen Baum prallte. Ansonsten bleib es in den meisten Fällen bei Blechschäden.

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Im Bereich Aachen wurden seit Montagabend mehr als 60 Karambolagen gezählt. Auch auf den Autobahnen sorgte das winterliche Wetter vor allem im Berufsverkehr für zahlreiche Staus. Betroffen waren unter anderem die A 1, A 3 und A 4. Zugleich appellierte die Polizei an die Verkehrsteilnehmer, weiter vorsichtig zu fahren, da die winterlichen Wetterverhältnisse bis auf weiteres andauerten.

10.45 Uhr: Auf den Autobahnen ist es laut WDR wieder ruhiger geworden: die Übersicht

10.27 Uhr: Den Autofahrern im Kreis Soest macht der Schnee schwer zu schaffen. Betroffen ist vorallem die Autobahn 44. Der Verkehr staut sich seit den frühen Morgenstunden zwischen den Anschlussstellen Erwitte-Anröchte und dem Autobahnkreuz Werl-Süd in beiden Richtungen auf über 10 Kilometer. Einige Unfälle mit Blechschäden registrierte die Polizei. An der Auf- und Abfahrt im Raum Werl gefährdet Glatteis den Verkehr. In der Gemeinde Möhnesee können einige Bushaltestellen nicht angesteuert werden. Es schneit kräftig. Räum- und Streufahrzeuge sind pausenlos im Einsatz.

Im Hochsauerland herrscht starker Schneefall, aber die Autofahrer haben sich nach Polizeiangaben routiniert und umsichtig auf die winterlichen Straßenverhältnisse eingestellt. Größere Unfälle sind nicht bekannt.

10.10 Uhr: Die Sperrung auf der A40 wurde laut WDR aufgehoben; A40 Duisburg Richtung Venlo zwischen Kreuz Moers und Wachtendonk mehr als 10 Kilometer stockender Verkehr.

Sperrung auf der A40 - Stau und stockender Verkehr 

9.48 Uhr: Die A40 Duisburg Richtung Venlo ist laut WDR zwischen Kempen und Wachtendonk gesperrt, weil dort die Fahrbahn gestreut werden muss. Zurzeit mehr als 10 Kilometer Stau ab Neukirchen-Vluyn.

9.44 Uhr: In Aachen hat es nach Auskunft der Polizei von Montagabend bis Dienstag 9 Uhr 62 Mal "gekracht". Aufgrund des anhaltenden Schneefalls kommt es weiterhin zu Behinderungen und zähfließendem Verkehr. An Steigungsstrecken haben vor allem Lkw Probleme. Die Polizei rät Autofahrern, ihre Fahrzeuge wenn möglich stehen zu lassen.

9.30 Uhr: Am Flughafen in Frankfurt mussten sich die Passagiere auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Der Airport verzeichnete bereits am Morgen rund 100 Flugausfälle, sagte ein Sprecher des Flughafens.

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9.27 Uhr: Die Bahn meldet einzelne Verspätungen aufgrund von Weichenstörungen. Auf der Strecke Köln-Düsseldorf kommt es zu Beeinträchtigungen. Die Weichenstörung zwischen Emmerich und Oberhausen ist offenbar behoben.

9.07 Uhr: Der WDR meldet 382 Kilometer Stau und stockenden Verkehr:

  • auf der A40 von Dortmund in Richtung Duisburg zwischen Dortmund-Lütgendortmund und Dreieck Essen-Ost stockender Verkehr auf einer Strecke von mehr als 20 Kilometern.

8.45 Uhr: Bilder aus dem Schnee in unserer Galerie.

8.09 Uhr: Die Rheinbahn meldet Beeinträchtigungen im Bereich Düsseldorf, Kreis Mettmann und Rheinkreis Neuss.

8.06 Uhr: Auch in Hagen werden einige Stationen nicht angefahren. Der Plan im Überblick

7.48 Uhr: Die Bahn meldet einzelne Verspätungen. Der RE 10609 Richtung Minden fällt aus (Duisburg Hbf 08:11 - Essen Hbf 08:27 - Bochum Hbf 08:39 - Dortmund Hbf 08:52). Die Weichenstörung zwischen Emmerich und Oberhausen Hauptbahnhof beeinträchtigt den Verkehr noch immer.

7.40 Uhr: Die Essener Verkehrsbetriebe melden Beeinträchtigungen auf folgenden Buslinien:

  • Bus 141 fährt nicht über Nöckersberg, sondern in beiden Richtungen über Deipenbecktal.
  • Bus 142 kann nicht über Schmachtenberg und Teelbruch fahren. Umleitung über Graf-Zeppelin-Straße.
  • Die Buslinien 145 und 146 enden in Heisingen an der Haltestelle (H) Heisingen Kirche.
  • Bus 155 fährt nicht zum Hinsbecker Berg und endet in Kupferdreh Bahnhof.
  • Bus 166 fährt nicht nach Niederwenigern und endet in Burgaltendorf Burgruine.
  • Die Buslinien 164 und 184 fahren nicht mehr über die Steeler Bergstraße sondern über die Bochumer Landstraße. Die Albert-Schweizer-Straße kann ebenfalls nicht angefahren werden. Hiervon ist auch der Bus 174 betroffen.
  • Bus 180 wurde eingestellt.
  • Bus 190 fährt nicht mehr über Klemensborn, sondern über die Velberter Straße.

7.39 Uhr: Mehr als 250 Kilometer Stau und stockender Verkehr auf den Autobahnen in NRW laut WDR: allein auf der A40 Dortmund Richtung Duisburg zwischen Dortmund-Lütgendortmund und Dreieck Essen-Ost stockender Verkehr auf einer Strecke von mehr als 20 Kilometern. Auf der A43 Münster Richtung Wuppertal zwischen Recklinghausen/Herten und Kreuz Bochum 10 Kilometer stockender Verkehr.

7:22 Uhr: In Köln hat die Polizei seit 5 Uhr morgens 30 Unfälle gezählt.

Weichenstörung zwischen Emmerich und Oberhausen am Morgen 

7.08 Uhr: Die Bahn meldet Verspätungen. Die Weichenstörung zwischen Emmerich und Oberhausen Hauptbahnhof beeinträchtigt den Verkehr noch immer. Auch auf der Strecke Aachen - Mönchengladbach kommt es zwischen Aachen Hauptbahnhof und Herzogenrath zu Verspätungen

>> Ob Ihre Bahn pünktlich ist, sehen Sie bei der Auskunft der Bahn

7.01 Uhr: Für Euskirchen und Aachen gilt die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis Mitternacht. Hier können Straßen stellenweise unpassierbar sein. Unter anderem können Bäume unter der Schneelast zusammenbrechen. Der DWD rät hier, Autofahrten zu vermeiden.

6.58 Uhr: Gewarnt waren die Autofahrer im Sauerland bereits durch die glatten Straßen am Montagabend. Auf der B 229 bei Niedereimer geriet am Montag eine 18-jährige Autofahrerin aus Arnsberg auf der verschneiten und durch die fallenden Temperaturen vereisten Fahrbahn ins Rutschen. Ihr Pkw schlidderte auf der abschüssigen Hüstener Straße in den Gegenverkehr und prallte mit dem Wagen einer 49-jährigen Frau zusammen, die in Richtung Arnsberg unterwegs war. Beide Fahrerinnen wurden bei dem Unfall schwer verletzt.

6.55 Uhr: Die Polizei in Essen meldet 43 witterungsbedingte Unfälle auf Essener und 11 auf Mülheimer Gebiet.

6.47 Uhr: Rund 50 Kilometer Stau und stockenden Verkehr meldet der WDR von den Autobahnen in NRW.

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6.16 Uhr: Der Berufsverkehr auf der Schiene läuft nach Auskunft der Deutschen Bahn ruhig an. Zwischen Emmerich und Oberhausen Hauptbahnhof kommt es zu Verspätungen in beiden Richtungen im Regional- und Fernverkehr. Grund ist eine Weichenstörung.

>> Die Warnkarte des DWD für NRW

6.00 Uhr: Auf glatten Straßen kam es am Montagabend und in der Nacht zu Dienstag zu zahlreichen Unfällen. In Oberhausen zählte die Polizei bis 3 Uhr nachts 23 Verkehrsunfälle. Zwei Verkehrsteilnehmer wurden leicht verletzt. Auf der Kurt-Schumacher-Straße in Gelsenkirchen rutschen gleich mehrere Fahrzeuge auf die Gleise der Straßenbahnlinie 302.

In Mettmann hatte ein Lkw-Fahrer am frühen Montagabend die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. In einer Kurve auf der Düsseldorfer Straße rutschte die Zugmaschine in den Gegenverkehr. Dabei stellte sich der Sattelzug quer zur Fahrbahn. Der Fahrer eines entgegenkommenden Pkw konnte nicht mehr bremsen und fuhr in den Lkw. Bei der Kollision wurden der niederländische Lkw-Fahrer sowie die 43-jährige Beifahrerin des Renault-Fahrers leicht verletzt. Für die Bergung des Lkw musste schweres Gerät einer Spezialfirma eingesetzt werden. Die Düsseldorfer Straße musste im Bereich der Unfallstelle bis 19.40 Uhr voll gesperrt werden. Der Gesamtsachschaden beträgt nach Auskunft der Polizei rund 20.000 Euro. (kari/dapd)