Mülheim. .

Nach den Sternen greifen will Hendrik Peek nicht. Stattdessen kommt bei ihm „Himmel und Ääd“ auf den Tisch. Auch wenn der Küchenmeister, der auf Schloss Hugenpoet in die Lehre ging, Sternegastronomie kann, setzt er im eigenen Restaurant lieber auf Kaiserschmarren statt Kaviar.

Denn etwas anderes als regionale Küche passt für ihn nicht in die Räume im Schatten der Petrikirche. Der 27-Jährige hat die Mausefalle gepachtet – von seinen Eltern, die zur Rente ein „Abenteuer“ wagen. Bereits im Jahr 2011 kauften Dagmar und Wolfgang Peek das Fachwerkhaus, das 1655 errichtet und in den 1980er Jahren von einer Brauerei komplett saniert wurde. Bereits beim Kauf dachten sie an ihren Sohn, ohne ihn, sagt Dagmar Peek „hätten wir das nie gemacht“. Ihm trauen sie zu, das Haus gut zu führen. Und sie sind überzeugt von dem Gebäude mit seiner Einrichtung im Brauhausstil.

Differenzen mit alten Pächter

Ursprünglich sollte und wollte Hendrik Peek die Mausefalle erst in ein paar Jahren übernehmen. Dann aber ganz es Differenzen mit dem alten Pächter, und die Pläne wurden vorgezogen. Aus der Gaststätte, die zuletzt immer mehr Kneipe wurde, möchte der Küchenchef wieder ein Restaurant machen. Das Erdgeschoss bleibt Schankebene, doch auch dort werden Kleinigkeiten serviert, Soleier, Currywurst mit Weißbrot oder Kaiserschmarren mit Rumkirschen.

„Ehrliche und hausgemachte Küche“ möchte der 27-Jährige servieren und „keinen abgehobenen Standard“. Dafür ist (bis auf die Pommes) alles selbstgemacht: das Brot ebenso wie die Kartoffelecken und Liköre. „Tütenknödel gibt es bei mir nicht.“ Einen eigenen Kräutergarten will Peek anbauen, sogar ein Feld in Raadt pachten, um Gemüse zu pflanzen. Die Zutaten sind Teil seiner Leidenschaft: „Ich koche lieber, als dass ich esse.“ Eine kleine Karte hat er, die sich saisonal ändert. Der Sauerbraten, der aktuell aufgetischt wird, wird zu Ostern nicht mehr serviert. Die Suppe gibt’s für 5 €, das Rumsteak kostet als teuerste Hauptspeise 18,50 €.

Abenteuer läuft bestens

Während sich der Sohn um den Betrieb kümmert, ist Vater Wolfgang Peek für alles Bauliche zuständig, Mutter Dagmar hilft, wo sie gebraucht wird. „Es ist wirklich ein Familienunternehmen“, sagt Wolfgang Peek und bezieht damit die Schwiegerfamilie ein, denn auch Hendrik Peeks Lebensgefährtin lässt sich zur Köchin ausbilden. Auch die zwei weiteren Kinder der Peeks helfen mit, wo sie können, ebenso Freunde und Bekannte. Bisher läuft das Abenteuer bestens.