Mülheim-Heißen.
Die einige Jahre alte Idee, dem Angstraum am U-Bahn-Halt Eichbaum mittels einer neuen Wohnbebauung an der Blücherstraße ein Gegengewicht sozialer Kontrolle zu geben, muss zu den Akten gelegt werden. Das Stadtplanungsamt verwirft das Vorhaben aufgrund der hohen Lärmbelastung vor Ort.
Dies bestätigten nun Planungsamtsleiter Martin Harter und der Abteilungsleiter der städtischen Bauleitplanung, Jürgen Liebich. In Kürze werde man der Politik nahelegen, die Planungen für ein allgemeines Wohngebiet auf einem bislang als Landwirtschaftsfläche ausgewiesenen Areal nördlich der A 40 zu begraben. Dies, so Liebich, sei als logische Konsequenz aus einem Lärmschutzgutachten zu ziehen, das die Stadt für die Prüfung der Umweltbelange bei der Firma Accon in Auftrag gegeben hatte.
Das Ergebnis: Selbst eine acht Meter hohe Lärmschutzwand hätte ein Neubaugebiet an der Blücherstraße nicht ausreichend vor dem Lärm geschützt, der laut Liebich nicht einmal so sehr von der benachbarten A 40 herrühre, sondern seine Quellen im Wesentlichen am nahen Frohnhauser Weg, insbesondere aber auf der Hochbrücke habe, die an der Anschlussstelle Heißen der A 40 als Zubringer und Abfahrt zur Autobahn diene.
Hohe Mauer nicht erwünscht
Selbst bei einer acht Meter hohen Schutzwand also hätten die Lärmorientierungswerte für allgemeine Wohngebiete nicht eingehalten werden können – zum Vergleich: Ausreichender Lärmschutz wäre nur gewährleistet bei einer Schutzwand, die mehr als doppelt so hoch wie die Berliner Mauer (3,60 Meter) gebaut worden wäre. „So etwas wollen wir an dieser Stelle nicht haben“, so Liebich. „Das hätte mit Wohnqualität nichts mehr zu tun.“
In Entwürfen waren an der Blücherstraße 30 Reihenhäuser skizziert. Liebich hält nun als Alternative nicht störendes Gewerbe im Mischgebiet für möglich. Auch damit könne zumindest etwas mehr soziale Kontrolle rund um den Eichbaum geschaffen werden. Und auch ein Mischgebiet könne einen Anspruch auf Lärmschutz begründen, sollte die A 40 in Zukunft auf sechs Fahrspuren ausgebaut werden.