Mülheim. .
Ein Schmuckstück im Immobilien-Portfolio der Stadt ist es nicht gerade. Vielmehr kann man in diesem Fall eher von einer Bruchbude sprechen. Dennoch gibt es einen Interessenten, der die ehemalige Toilettenanlage am Fuße der Friedenstreppe erwerben möchte und darüber im intensiven Gespräch mit der Stadt ist – dies teilte Frank Buchwald, Chef des Immobilienservice, nun auf Anfrage der CDU in einer Sondersitzung der Bezirksvertretung (BV) 1 mit.
Fast anderthalb Jahre ist es her, dass Kay Shanghai, der in Essen erfolgreich den Club „Hotel Shanghai“ führt, mit seinem Wunsch an die Öffentlichkeit ging, in der einstigen Toilettenanlage am Fuße der Friedenstreppe eine Pianobar einzurichten. Ob er der Interessent ist, mit dem die Stadt nun verhandelt, bleibt in der Sitzung der Bezirksvertretung unbeantwortet. Kay Shanghai selbst war Freitagnachmittag nicht zu erreichen.
Schlechter baulicher Zustand
Klar wird aus den Aussagen Frank Buchwalds jedoch, dass die Gespräche bereits konkret sind und aktuell über einen Verkauf verhandelt wird. Erste Überlegungen, die Räume im Hang unter der Petrikirche zu vermieten, scheiterten, so der Chef des Immobilienservice, daran, dass „der Interessent die Sanierungskosten nicht zahlen wollte“.
Und die werden wohl nicht ohne sein; Buchwald selbst bezeichnet den baulichen Zustand als „sehr schlecht“. So dringt unter anderem Wasser in die Räume ein, was inzwischen für Schimmelbildung gesorgt hat, zudem gebe es keine Heizung.
Der aktuelle Plan sieht vor, dass die Immobilie im unsanierten Zustand verkauft wird. In einem Vor-Ort-Termin soll nun eine Bestandsaufnahme gemacht werden: „Der Interessent will mit seinem Architekten klären, ob eine Sanierung finanziell darstellbar ist.“ Aktuell hat die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) die Immobilie gemietet und nutzt sie als Pausen- und Abstellraum.