Der Rennverein Raffelberg wehrt sich gegen die Kritik an der Vereinsführung und gegen Unterstellungen, den Verein angesichts von nur noch drei Renntagen im Jahr vor die Wand zu fahren.
„Müsste der Rennverein nicht die Schulden seiner Vorgänger bezahlen, so könnte er aus eigener Kraft sechs bis acht Renntage pro Jahr veranstalten“, schreibt jetzt das Präsidium an alle Fraktionen des Rates und übt damit erneut Kritik an den Vorgängern.
Eine „nahezu schwarze Null"
„Das heutige Präsidium hat von seinen Vorgängern im Amt, zuletzt die Oberbürgermeisterin als Präsidentin, einen Schuldenberg von fast 1,75 Mio. Euro übernommen“, beklagt der komplette Vorstand und hebt die eigene Leistung in den letzten Jahren hervor. Es sei gelungen, den Kredit der Sparkasse auf 1,45 Mio. Euro herunterzufahren und in den vergangenen Jahren eine „nahezu schwarze Null“ zu schreiben. Dies sei jedoch nur möglich gewesen, indem verlustbringende Renntage reduziert wurden. Den Sparkurs will der Verein fortsetzen und zugleich will man den Bürgern weiterhin Pferdesport bieten.
Galopprenntag am Raffelberg
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Von der Stadt als Eigentümer des Areals und Vertragspartnerin fordert der Verein „jede mögliche Unterstützung“. Diese dürfe nicht, heißt es, durch Parteipolitik in Frage gestellt werden.
Der Unmut des Vereins richtet sich vor allem gegen die SPD, die in einer Anfrage Zweifel an der Leistungsfähigkeit des Vereins äußert: „Ist der Rennverein noch in der Lage, die Verantwortung für die Rennbahn und den Rennbetrieb zu tragen“, fragen die Sozialdemokraten und erwarten heute in der Sitzung des Hauptausschusses Aufklärung von der Stadtverwaltung. Die SPD ist nicht die einzige Institution in der Stadt, die davon überzeugt ist, dass man aus dem Verein und dem Areal am Raffelberg mehr machen könnte – für die Bürgerschaft.
Streit um Subventionen
Mit Nachdruck wehrt sich der ehrenamtlich geführte Rennverein gegen die Behauptung, dass er von der Stadt jährliche Subventionen in Höhe von 200 000 Euro erhalte. Sollte damit die Höhe des niedrigen Erbpachtzinses, der im Jahr knapp 5000 Euro beträgt, gemeint sein, verweist das Präsidium erneut auf die OB, die diesen einst ausgehandelt haben soll. Mit Blick auf andere Kommunen heißt es: „Nahezu alle noch existierenden Rennvereine in Deutschland werden von ihren Gemeinden massiv unterstützt, um das Kulturgut ,Vollblut’ auch in unserer motorisierten Welt zu erhalten“.
Der Subventionsbericht der Stadt weist jedoch jene 200 000 Euro als Unterstützung aus mit Bezug auf einen geldwerten Vorteil: Für vergleichbare Grundstücke zahlen andere Pächter deutlich mehr.
Die Kritik an der Amtszeit des vorherigen Präsidiums wird im Rathaus als „peinliche Schutzbehauptung“ bezeichnet. Was auf dem Areal möglich wäre, hatte das vorherige Präsidium in einem Konzept erarbeitet, unter anderem eine Pferdeklinik und mehr reitsportliche Veranstaltungen.
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