Mülheim.
Nik Stimac von der KG Düse staunt selbst darüber, „dass wir unsere Besucherzahl noch einmal steigern konnten.“ Mit 270 Jecken ist die vierte Düsensitzung im Union-Saal an der Neustadtstraße restlos ausverkauft.
Einige Narren müssen mit einem Stehplatz in Thekennähe Vorlieb nehmen. Für Tanzmariechen, Tollitäten, Musiker und andere Karnevalskünstler ist es gar nicht so einfach zwischen den eng gestellten Sitzreihen zur Bühne zu kommen.
„Endlich sind wir zu Hause angekommen. Der Saal brennt, und die Stimmung ist bombig. Aber ich habe auch nichts anderes erwartet“, schwärmt der Geschäftsführer der KG Düse, Dirk Filipiak, der in dieser Session als Stadtprinz Dirk bei seiner Gesellschaft auf der Bühne steht, um zum „Wecken für alle Jecken zu tröten.“ Das ist an diesem Abend gar nicht nötig. Denn die fast zu 100 Prozent kostümierten Jecken sind hellwach und feiern vor allem sich selbst. Wenige Takte von „Die Hände zum Himmel“ oder „Schatzi, schenk mir ein Foto“ reichen - und der Saal bebt. Da bleibt kein Jeck mehr auf seinem Stuhl.
Stolz auf den Nachwuchs
Angesichts dieses sich immer wieder selbst befeuernden Karnevalskraftwerkes, legt auch Prinzessin Susann, deren Stimme an Weiberfastnacht hörbar gelitten hat, ihre vorbereiteten Worte zur Seite und belässt es beim Hinweis auf den Rosenmontagszug und dem Bekenntnis: „Ich bin stolz, eine Düserin“ zu sein.
Hör- und sichtbar stolz sind Präsident Meik Frehmann und seine Düser auch auf das zehnjährige Tanzmariechen Jana Stimac, die nach einem Jahr in der Tanzgarde der KG Düse schon sehr professionell über die Bühne wirbelt. „Wer solchen Nachwuchs hat, braucht sich um seine Zukunft keine Sorgen zu machen“, freut sich Frehmann. Und der Applaus aus dem Saal, dem noch eine Rakete folgt, gibt ihm recht. Büttenredner, wie der „verrückte Ackermann“ haben es an diesem stimmunsgeladenen Abend offensichtlich schwerer Gehör zu finden, als zum Beispiel die singenden Alpenpiraten, die eine Polonaise zur Bühne in Gang setzen.