A52-Sperrung - Mülheimer müssen mit Stau auf B1 rechnen
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Mülheim. . Ab dem 1. Juli ist die A52 in Fahrtrichtung Essen für drei Monate dicht: Die Mülheimer rechnen damit, dass viele Pendler den Weg durch ihre Stadt wählen, um der Sperrung zu entgehen. Hoffnung darauf, dass die Lärmbelastung durch die Sanierung sinkt, haben sie nicht.
Berufspendler, die Tag für Tag über die Ruhrtalbrücke der A 52 zur Arbeit fahren, werden sich im Sommer für drei Monate Alternativrouten suchen müssen. Wegen um ein Jahr vorgezogener Sanierungsarbeiten an den Brückenköpfen wird die Fahrbahn Richtung Essen vom 1. Juli bis zum 30. September gesperrt. Der Weg Richtung Düsseldorf bleibt hingegen frei, obwohl die Brückenköpfe auf beiden Seiten ersetzt werden.
Am Freitag machte „Straßen.NRW“ öffentlich, was eigentlich erst in der kommenden Woche verkündet werden sollte – und ursprünglich erst für 2014 vorgesehen war: Schon in diesem Sommer wird sie für 2,5 Mio. Euro die maroden Übergänge am Brückenkopf der 1800 Meter langen Brücke über Mintard austauschen. 20 Meter lange Spezialanfertigungen sind dafür einzubauen.
Fahrbahnübergänge bei der letzten Sanierung außer Acht gelassen
Vor acht Jahren erst hatten die letzten Sanierungsarbeiten an der fast 50 Jahre alten Brücke stattgefunden. Seinerzeit waren die Betonpfeiler instandgesetzt, Stahlkonstruktionen verstärkt und der Korrosionsschutz erneuert worden. Die Fahrbahnübergänge hatte der Landesbetrieb außen vor gelassen, nach eigenem Bekunden in der Gewissheit, auch sie in absehbarer Zeit anpacken zu müssen.
Nun soll es soweit sein. „Straßen.NRW“ hat bewusst eine Bauzeit über die Sommerferien gewählt, die verkehrsärmste Zeit. Vorgezogen werde die Maßnahme, um eine Kollision mit Bauarbeiten und Teilsperrungen der A 59 in Duisburg, die für 2014 geplant seien, zu vermeiden.
Nichtsdestotrotz: Kräftige Verkehrsbehinderungen sind im Sommer zu erwarten, vor allem auf der B1 im Süden der Stadt. Zwar wird „Straßen.NRW“ sicher eine großräumige Umleitung über A 3 und A 40 empfehlen, doch werden Bürger aus Mülheims Süden und Südosten sowie Verkehrsteilnehmer aus dem Essener Süden wohl ihre eigenen Wege über die B1 in Selbeck und Saarn ansteuern.
Mülheim von oben
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80.000 Fahrzeuge sind zu viel für eine Autobahn
Rund 80.000 Fahrzeuge fahren laut „Straßen.NRW“ täglich über die Brücke, der Lkw-Anteil betrage vergleichsweise geringe 5 %. Dass der Landesbetrieb nur die Fahrtrichtung Essen sperren lässt, so dessen Sprecher Bernd A. Löchter, liege darin begründet, dass Richtung Düsseldorf stets mehr Verkehr unterwegs sei. Eine Fahrspur je Richtung offenzuhalten, mache beim täglichen Verkehrsvolumen keinen Sinn. „Dann“, so Löchter, „ginge gar nichts mehr und wir hätten Dauerstau in beide Richtungen. Eine Autobahn mit je zwei Spuren pro Richtung sei bei 60- bis 65.000 Autos täglich ausgelastet. „80.000 Fahrzeuge sind eigentlich zu viel. Das funktioniert auf der A 52 nur, weil die Leute im Ruhrgebiet so ordentlich Auto fahren . . .“
Umweltamtsleiter Dr. Jürgen Zentgraf verspricht sich durch das Austauschen der Brückenköpfe keine Verbesserung bei der Lärmbelastung für Mintard. Das Klacken der Brückenköpfe sei nicht das verursachende Moment, sondern der Asphalt auf der Brücke. Die Stadt wünscht sich dafür ein Tempo-80-Limit auf der Brücke.
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