Mülheim. Am Montag wird ein Teil des Ruhrtalwegs zwischen Mülheim und Essen gesperrt. Laut RVR-Projektleiter Rainer Kramps ist der Abschitt für den hohen Besucherdruck zu schmal und zu kaputt. Nur Hochwasser könnte die Bauarbeiten jetzt noch durchkreuzen.

Sonnig soll der Samstag werden: Radler und Fußgänger, die auf dem Leinpfad von Mülheim aus bis nach Essen an der Ruhr entlang radeln oder laufen möchten, haben an diesem Wochenende noch einmal die Gelegenheit, dies ohne Umweg zu tun.

Montag beginnt der letzte Bauabschnitt

Ab Montag wird der Leinpfad für etwa vier bis sechs Wochen in einem Bereich hinter der Ruhrtalbrücke gesperrt, weil der sechste und letzte Bauabschnitt beginnt.

Pünktlich zur warmen Jahreszeit sollen die fehlenden 1000 Meter des dann insgesamt 5,5 km langen sanierten Stücks zwischen Mülheim und Kettwig fertig werden. Die Baufirma hat mit dem Aushub für die neue Trasse begonnen. Die Baustelle befindet sich etwa auf der Höhe der Kläranlage des Ruhrverbandes, 600 Meter des gesperrten Rad- und Fußwegs liegen auf Mülheimer, der Rest auf Essener Gebiet. Für die Ausflügler – zu Fuß oder mit dem Rad – wird es dort ab Montag vorerst kein Durchkommen mehr geben.

Die Umleitung wird gut ausgeschildert sein, verspricht der federführende RVR. Sie ist mit geschätzten 2,5 km aber deutlich länger als der direkte Weg. Die Umleitung führt fast rechtwinklig von der Ruhr weg und am Ende recht steil über eine S-Kurve auf die viel höher gelegener Mendener Straße (etwa auf der Höhe des Restaurants „Rigoletto“) um dann, 1000 Meter weiter (am Schild „Ruhrverband“), rechts einzubiegen und an der Kläranlage vorbei wieder auf den Leinpfad zu führen.

„In einigen Wochen wird es dann umso schöner sein“

Dass dies die Ausflügler nicht erfreuen wird, ist dem RVR klar. „In einigen Wochen wird es dann umso schöner sein“, tröstet RVR-Projektleiter Rainer Kramps. Auch ein Rastplatz mit Bänken, Spielbereich und Fahrradständern wird dort neu eingerichtet. Kramps hofft, dass kein Hochwasser die Baupläne durchkreuzen wird, so dass der Leinpfad spätestens im Mai wieder freigegeben werden kann.

Der Leinpfad ist Teil des Ruhrtalradwegs von Winterberg bis Duisburg. „Hier ist der Besucherdruck stark“, sagt Kramps, „aber der Weg zu schmal und zu kaputt.“ Auf 3,50 m wird der Leinpfad verbreitert, so dass – wie auch auf der bereits sanierten Strecke – „ein vernünftiger Begegnungsverkehr stattfinden kann“.

Wer dieser Tage dort entlang geradelt ist, hat gemerkt, dass das Dezember-Hochwasser dem Leinpfad stark zugesetzt hat. Das neue Teilstück wird auf gut 700 Metern Länge vom Ufer weg auf die Oberkante des Geländes verlegt. So wurde es auch zuvor praktiziert, wenn es denn möglich war. Diese „Verlegung“ hat nicht nur den Vorteil des besseren Weitblicks für die Ausflügler: „Die Ufervegetation kann sich dann besser ausbreiten und muss nicht so oft zurückgeschnitten werden. Das Wurzelwerk kann den Asphalt nicht beschädigen“, erläutert RVR-Mann Rainer Kramps.

Das "alte" Leinpfadstück bleibt unangetastet

Das „alte“ Leinpfadstück wird für Radler gesperrt, bleibt aber unangetastet. Rainer Kramps: „Es ist ja ein Denkmal, weil sich direkt unter dem Asphalt noch das alte Straßenpflaster des historischen Leinpfads befindet. Hier dürfen wir den Boden nicht aufnehmen.“

Rund 280 000 € kostet die Sanierung des letzten Ab­schnitts. Der Regionalverband Ruhr (RVR) ist als „Dienstleister“ für den Ausbau des Leinpfads zuständig und übernimmt 30 % Kosten, das Land NRW 70 %. Für die Pflege und den Erhalt des Leinpfades sind die Städte Mülheim und Essen zuständig.