Mülheim. .

Die Hoffnung stirbt ja angeblich zuletzt, und das dürfte nun für die überaus treuen wie engagierten Kunden des Zoo-Aquariums im Rhein-Ruhr-Zentrum der Fall sein. Ende März ist nämlich definitiv Schluss für das Fachgeschäft.

Das Mietverhältnis mit dem RRZ läuft dann aus, eine adäquate Fläche an einer anderen Stelle im Einkaufscenter konnte doch nicht gefunden werden. Bis zuletzt hatte Inhaber Ulrich Schmidt gehofft, innerhalb des RRZ umziehen und sein Geschäft weiterführen zu können. Denn es sah vorübergehend gut aus, die Karstadt-Filiale im Rhein-Ruhr-Zentrum hatte ihm signalisiert, die benötigten 700 Quadratmeter Fläche anbieten zu können. „Doch dann kam Dienstag die Absage vom Karstadt-Vorstand in Essen“, bedauert Ulrich Schmidt, „damit hat sich die Sache für uns jetzt endgültig erledigt.“

Zukünftig ausschließlich Geschäfte mit Mode

Schon vor einem Jahr hatte die Chefetage des Einkaufszentrums die Gespräche mit Schmidt und auch anderen Ladeninhabern aufgenommen, weil sich an der Stelle, an der sich momentan noch das gut florierende Zoo-Aquarium befindet, das Angebotkonzept erheblich ändert und künftig ein „modisches Umfeld“, wie es Center-Manager Sascha Schönherr ausdrückt, etabliert werden soll. Künftig wird es dort ausschließlich Geschäfte mit Mode und Mode-Accessoires geben. Auch andere Läden „ohne Mode“, deren Mietverträge ebenfalls auslaufen, müssen weichen beziehungsweise innerhalb des RRZ umziehen.

Für das Zoo-Aquarium konnten sich Center-Management und Schmidt nicht auf eine alternative Lösung verständigen - sehr zum Verdruss zahlreicher treuer Kunden, die einen erstaunlichen Proteststurm entfachten. Etliche gründeten zum Beispiel auf Facebook Gruppen, die zum Erhalt des Zoo-Fachhandels an der alten Stelle aufriefen. Innerhalb von zehn Tagen wurde sogar die imposante Zahl von 8500 Unterschriften dafür gesammelt.

Es heißt Abschied nehmen

„Ich musste bereits vor einem halben Jahr, als sich die Entwicklung abzeichnete, einige Leute entlassen“, berichtet Schmidt, „im Moment gibt es bei uns noch acht Mitarbeiter, die noch keine neue Stelle haben. Mit mir muss niemand Mitleid haben, da ich 65 Jahre alt bin und nun in Ruhestand gehe. Schade ist es für die Kunden und meine Leute.“

Ulrich Schmidt würde allerdings noch nicht in Rente gehen, wenn das Geschäft im RRZ weiter bestünde. Er habe gute Gespräche mit einem potenziellen Nachfolger gehabt, dem hätte er zunächst noch geholfen und es „dann langsam ausklingen lassen.“ Außerhalb des Rhein-Ruhr-Zentrums sei es nahezu unmöglich, eine Fläche über 700 Quadratmeter für Zoo-Bedarf zu bekommen. „Das haben wir schon vor zwei Jahren versucht, als wir in große Hallen im Gewerbegebiet am Förderturm wollten“, sagt Schmidt, „aber das hat das Bauordnungsamt nicht genehmigt.“

So heißt es für die Zoo-Aquarium-Fans, die teilweise von weit her kommen, in den kommenden zwei Monaten: Abschied nehmen. Nach 32 Jahren ist dann Schluss.