Mülheim. Sie sind noch etwas unsicher auf den Beinen, tollen aber schon munter im Gehege herum. Gleich zwei Ziegenarten haben im Mülheimer Witthausbusch Nachwuchs bekommen. Nun sucht der Streichelzoo Paten für die kleinen Wollknäuel.
Sie sind erst wenige Tage alt, tollen aber schon durch das Gehege und die Ställe im Witthausbusch wie die Großen: Bei den Westafrikanischen Zwergziegen und den vom Aussterben bedrohten Thüringer Waldziegen gab es Nachwuchs. Das freut Besucher, Mitarbeiter und amtierende Tierpaten. Und vielleicht lockt es – so kurz vor Weihnachten – auch den ein oder anderen neuen Paten an.
Das zumindest hofft Tierpflegerin Gabriele Schulten, die sich um die fünf Zicklein und all die anderen hübschen Bewohner des Kleinzoos kümmert. Und auch die Kollegen vom Grünflächenamt setzen auf die Anziehungskraft der neuen knuffigen Bewohner. Ohne Tierpaten (und andere Spender) nämlich sähe es im Gehege eher düster aus: „Die Stadt zahlt zwar für alle laufenden Kosten, also für Futter, Tierarzt und Personal“, erklärt Verwaltungsleiter Dieter Klein, „aber alles, was darüber hinaus geht, finanziert sich über die Paten und Spender.“
Ställe wurden saniert
So konnten in den vergangenen Monaten die Ställe saniert werden. Neue Tore wurden angeschafft und Infotafeln, die Auskunft geben über die verschiedenen Rassen. Im hinteren Teil des Geheges wurde Rasen verlegt und im Hühner-Haus steht jetzt eine Brutmaschine für Eier. Auch eine Besucher-Toilette gibt es nun. „Unser nächstes Ziel ist es, das große Gehege zu verschönern, den Untergrund zu erneuern.“ Jeder Schritt kostet Geld, da ist Kleins Rechnung mehr als verständlich: „Je mehr Tierpaten, desto besser.“
Für jeweils ein Jahr gilt besagtes Amt. Dabei geht es nie um ein spezielles Tier, sondern immer um die Tierfamilie. Wer also beispielsweise die vom Aussterben bedrohte Spezies der weiß-gehörnten Heidschnucken oder die ebenfalls gefährdeten Meißener Widder unterstützen möchte, erwirbt einen Patenbrief für Schafe oder Kaninchen. Und wer sich beim Spaziergang in eines der Zicklein verguckt, wählt logischerweise die Ziegen.
Und die ganze bunte Vogelschar...
Zum Bestand des Kleinzoos zählen auch Mäuse und Meerschweinchen sowie eine bunte Vogelschar: Hühner, Gänse, Tauben und Laufenten, Goldfasane, Zebrafinken, Kanarienvögel und Wachteln. . .
Wer Pate wird, findet sich alsbald wieder auf einem Schildchen an der Patentafel im Gehege. Das macht vor allem die Kinder stolz und glücklich, sagt Klein, die oftmals Pate geworden sind durch ein großzügiges Geschenk der Eltern, Großeltern, Freunde. Die Kleinen können sich noch aus anderem Grund über ihre Funktion freuen: Einmal jährlich laden die Mitarbeiter zum Tierpatentag ein, gewähren sie einen Blick hinter die Kulissen. Also auch in den Stall der Zicklein. . .