Mülheim. . Das Zoo-Aquarium im Rhein-Ruhr-Zentrum muss voraussichtlich Ende März schließen. Das Fachgeschäft ist zwar erfolgreich und hat viele Stammkunden, doch das RRZ verlängert den Mietvertrag nicht. Grund: Die Zoohandlung passt nicht mehr ins Konzept des Einkaufszentrums.

„Das Rhein-Ruhr-Zentrum ohne Zoo-Aquarium ist wie ein Fisch ohne Wasser“ - diesen Vergleich hat ein „Facebook“-Nutzer ins Netz gestellt. Er ist längst nicht der einzige, der über diesen oder über andere Kommunikationswege gegen die geplante Schließung der beliebten Zoo-Handlung protestiert. Viele Kunden sind traurig und erbost, sie wehren sich. Fast 2000 Unterschriften haben sie bereits gesammelt - und sich für den Verbleib des Ladens im Center ausgesprochen.

Eine 111 Jahre alte Familientradition würde mit der Schließung des Fachgeschäftes zu Ende gehen. Ulrich und Irmhild Schmidt selber betreiben das Zoo-Aquarium seit 32 Jahren am Standort RRZ. Klein angefangen, mit 60 qm Verkaufsfläche, haben sie sich einen Namen gemacht und bieten derzeit auf 700 qm Kaninchen, Hamster, Vögel, Fische und Reptilien samt Zubehör an. „Das Geschäft läuft sehr gut, wir haben viele Stammkunden und setzen auf Fachberatung“, berichtet Ulrich Schmidt, der bald 65 Jahre alt wird und das Geschäft gerne seinem Sohn Tobias oder einem der Mitarbeiter übergeben hätte.

Zoo-Aquarium passt nicht mehr ins Konzept

Doch man hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sein Mietvertrag läuft Ende März aus und wird vom RRZ nicht mehr verlängert. „Und das, nachdem man uns vor rund zwei Jahren noch gesagt hat, wir könnten erweitern. Ich habe danach noch 200.000 Euro in den Laden investiert und ausgebaut. Es gab sogar Zeiten, da hat man uns versprochen, dass wir in ein größeres Ladenlokal am Eingang ziehen könnten“, so Schmidt.

Doch daraus wurde nichts. Stattdessen teilte man den Schmidts mit, dass das Mietverhältnis ende und dass ein Zoogeschäft in Zukunft im RRZ nicht vorgesehen sei. Man setze lieber auf junge Mode. „Gesprochen hat man mit uns nicht. Auf einmal passen wir nicht mehr ins Konzept“, so Schmidt.

Rettung durch Kundschaft kommt zu spät

Erfreut nimmt er die Reaktionen seiner Kunden wahr. „Einige, vor allem die älteren, weinen sogar. Hier besteht mehr als eine Käufer-Verkäufer-Beziehung“, berichtet Mitarbeiter Björn Teng. Doch: Die Rettungsaktion kommt fast schon zu spät. „Ich musste meinen Angestellten ja bereits kündigen, um die Kündigungsfrist zu wahren. Und mein Sohn hat sich notgedrungen auch anderweitig umgesehen“, so der Fachhändler. Ende März wird er wohl dicht machen müssen.

Center-Manager Sascha Schönherr sagt dazu: „Viele unserer Mieter haben deutlich gemacht, dass sie größere Flächen benötigen, um weiterhin erfolgreich zu sein. Große Flächen stehen jedoch nicht ausreichend zur Verfügung. Bereits vor zwei Jahren wurde daher klar, dass das Zoo-Aquarium zumindest nicht am heutigen Standort bleiben kann. Gepräche über alternative Flächen innerhalb und auch außerhalb des Centers haben leider nicht zum Erfolg geführt.“