Mülheim.

Dass der Kleiderladen des Kinderschutzbundes dringend Spenden braucht, hatte die WAZ Ende November berichtet. An der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule am Saarnberg reagierten sie rasch und setzten einen Brief an alle Eltern auf mit der Bitte, ausrangierte Sachen zu sammeln. Anfang dieser Woche fuhren Schulleiter Michael Kroker und Lehrerin Silke Wernicke mit einem Kombi am Dickswall 71 vor, voll mit Kinderwinterkleidung aus zweiter Hand.

„Ich habe schon meinen Mann angerufen, dass ich heute später nach Hause komme“, sagt Christel Schröder, die seit 26 Jahren ehrenamtlich im Laden arbeitet und jetzt mit dem Sortieren und Einräumen der großen Fuhre reichlich zu tun hat. Nun sind die Regale und Ständer mit Kinderkleidung wieder gefüllt: „Durch den Aufruf in der Zeitung haben wir ziemlich viel bekommen“, sagen die Mitarbeiterinnen.

Schulleiter freut sich überhilfsbereite Eltern

Eben auch von Familien der Grundschule am Saarnberg, die mehrere Plastiksäcke und große Pappkartons voller Second-Hand-Wintersachen lieferten. „Unsere Eltern sind sehr hilfsbereit“, freut sich Schulleiter Michael Kroker, viele seien allerdings auch finanziell in der Lage, hochwertige Kleidung zu kaufen. Im Laden des Kinderschutzbundes gibt es die Sachen zu kleinen Preisen: Gebrauchte Stiefelchen für zwei bis drei Euro, eine warme Kinderjacke für fünf. „Wir überlegen, ob wir das jetzt regelmäßig machen“, so Michael Kroker.

Bedürftige Familien an seiner Schule gebe es kaum, aber einen Fall schildert er doch: Bei einem Mädchen, dass keine Wintersachen hatte, wurden die Erzieherinnen aus dem Offenen Ganztag aktiv, der am Saarnberg von der Diakonie organisiert wird. Sie gingen gemeinsam mit der Familie zu einem Second-Hand-Laden, quasi um den Weg zu weisen, was der Familie nicht unangenehm gewesen sei: „Die Eltern waren sogar froh.“