Mülheim. .
Nicht weniger, aber anders – auf diese Formel lässt sich das Programm für das kommende Jahr des Mülheimer Kunstmuseums bringen.
Trotz städtischer Sparmaßnahmen bleibt der Umfang der Ausstellungen erhalten; möglich wird das durch ein Umdenken bei deren Erstellung. Die 2013 geplanten Schauen stellte Dr. Beate Reese im Kulturausschuss vor.
Drei konzeptionelle Änderungen nannte die Museumsleiterin im Ausschuss. Die grundlegendste: „Wir generieren mehr Ausstellungen aus dem eigenen Bestand.“ Zudem gäbe es mehr Kooperationen sowie eine verstärkte Suche nach Sponsoren. Den Umfang der Ausstellungen zu erhalten, war Beate Reese ein wichtiges Anliegen: „Wir wollten die in diesem Jahr erreichte Besuchersteigerung nicht durch eine Reduzierung gefährden.“ Von rund 25.000 Menschen, die bis Ende 2012 das Museum in der Alten Post besucht haben werden, geht sie aus. Das wäre der Stand des Kulturhauptstadtjahres 2010. „2008 waren es noch 15.000 Besucher.“
Die Hauptausstellung des Jahres
Den Anfang macht die Jahresausstellung Mülheimer Künstler (27.1.-24.2.): Sie stellt die Gattung „Malerei“ in den Mittelpunkt. Daran schließt sich (24.2.-12.5.) die Schau „Heinrich Zille aus der Sammlung Themel“ an, die Werke aus dem Bestand umfasst.
Parallel läuft die Hauptausstellung des Jahres, die den „Schauplatz Stadt“ in Szene setzt. Arbeiten der klassischen Moderne bis zu zeitgenössischen Positionen sind vom 17. März bis zum 2. Juni zu sehen. „Eine lange Laufzeit“, sagt Beate Reese sei dies, doch das Präsentierte sei auch umfangreich. „Die Ausstellung erstreckt sich über vier Räume.“
Direkt aus Paris
Bea Emsbach entwirft mit roter Tinte schaurig-schöne Figurenwelten. Ihre Zeichnungen hängen vom 26. Mai bis 18. August in der Alten Post.
Direkt aus Paris kommen Werke von Joseph Beuys aus der Sammlung Murken. Die Schau (21.6-25.8.) zeigt das Verhältnis des deutschen Vorzeigekünstlers zur Medizin auf. Parallel (28.6.-25.8.) läuft die Ausstellung „Salentin, Zero und der Weltraum“. Hans Salentin war ein Zeitgenosse Beuys’ und entwarf „technoide Fiktionen“. Damit besetzte der Kölner Salentin eine Gegenposition zum Düsseldorfer Beuys. Auch das sei ein Merkmal des Ausstellungsjahres, erläutert Beate Reese: „Wir beziehen die Ausstellungen stärker aufeinander.“ Das zeigt sich auch zum Jahresende, wenn drei Ausstellungen von im Dritten Reich verfemten Künstlern anstehen.