Mülheim. .

Was früher Mäzene für Künstler und Sammlungen waren, das sind heute die Stiftungen in der deutschen Museumslandschaft. Auch in Mülheim ist eine auf den Weg gebracht. Die „Stiftung für das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr“ steht so gut wie. „Alle formalen Forderungen sind erfüllt“, erläutert Dr. Carsten Küpper, Vorsitzender des Förderkreises: „Wir warten nur noch auf die Genehmigung.“ Die soll von der Stiftungsaufsicht bei der Bezirksregierung kommen. Und das kann noch dauern.

Weitere Sponsoren gefragt

Im Hinblick auf den klammen städtischen Haushalt und den Sparkurs muss vornweg aber gleich gesagt werden: Um ein Kunstmuseum rein aus Stiftungserträgen ­finanzieren zu können, wäre eine Kapitaleinlage in Höhe von 20 Mio Euro und mehr erforderlich. Meilenweit davon entfernt ist die gerade auf die Beine gestellte unabhängige Stiftung: zwei Sponsoren ­haben bislang 55.900 € eingebracht. „Die Stiftung wurde mit der Absicht gegründet, die Arbeit des Hauses zusätzlich zu unterstützen“, betont Dr. Carsten Küpper: „Das heißt nicht, dass die Stadt aus ihrer Verantwortung entlassen ist.“

Realistisch sei, dass durch Erträge jährlich zwischen 2000 und 3000 Euro erwirtschaftet würden. Man ist optimistisch, den Inflationsausgleich zu schaffen und Rücklagen zu bilden. „Alle haben mal klein angefangen“, sagt Küpper. Und selbst bei weitaus besser ausgestatteten Stiftungen mit 10 Mio. Euro in der regionalen Museumslandschaft „reicht es vorne und hinten nicht“. Also braucht es auch für Mülheim weiteres Stiftungskapital. Und so sind mehr finanzkräftige Mitstreiter für das Mülheimer Kunstmuseum gefragt. Man kann auch Sammlungen einbringen.

Den Vorstand der Stiftung bilden Investmentberater Dr. Carsten Küpper als Vorsitzender, Oliver Koop, Direktor des Vorstandsstabes der Sparkasse (zweiter Vorsitzender) und Anwalt Dr. Thomas Rox (Schriftführer). Dem Kuratorium gehören an Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, Rainer Grillo vom Kunstverein, Sparkassen-Chef Martin Weck, Museumsleiterin Dr. Beate Reese und Hermann Blümer vom Förderverein.

Einige Jahre sind ins Land gegangen

Einige Jahre sind ins Land gegangen, bevor die Stiftung stand. Die Initiative ging von der langjährigen Vorsitzenden des Förderkreises fürs Kunstmuseum, Renate Sommer, aus. Als sie aus Altersgründen den Vereinsvorsitz abgab, rückte im Frühjahr 2011 der Mülheimer Carsten Küpper (42) nach.

Grünes Licht aus Düsseldorf

Eine Stiftung ins Leben zu rufen ist eine aufwändige Sache. „Das kann man nicht so aus der Hüfte schießen“, sagt Küpper: „Man muss schon wissen, wohin man will.“ Düsseldorfer Fachanwälte arbeiteten die Satzung aus. Die Formalien sind erledigt. Jetzt fehlt nur noch grünes Licht aus Düsseldorf.