Mülheim. .

Es ist Herbstzeit. Das Blätter fallen in Massen von den Bäumen. Wer einen großen Garten hat und den Überblick behalten möchte, wird nach und nach die vergangene Pracht aufharken und entsorgen. Für diejenigen, die keine Braune Tonne für die Entsorgung der Blätter am Haus haben, vielleicht weil der Garten zu klein ist oder nur unregelmäßig Grünabfall anfällt, ist die Anschaffung der ­papierenen Laubsäcke eine unverzichtbare Notwendigkeit.

So hat ein WAZ-Leser, endlich entschlossen, die Sisyphos-Arbeit am Wochenende in Angriff zu nehmen, die unerfreuliche Nachricht am Recyclinghof der Mülheimer Entsorgungs-Gesellschaft MEG entgegen genommen. „Es gibt keine Säcke mehr!“ Das sei auf dem Höhepunkt des Herbstes doch ein Unding!, findet der Mülheimer.

Statt 200 nur 50 Säcke

Carola Kusch von Rewe Johann bestätigt auf Nachfrage der WAZ-Redaktion, dass sie vor zwei Wochen schon Säcke für den Verkauf nachbestellen wollten, aber ebenfalls eine Absage erhielten.

„Nach mehrmaligen Anrufen bei der MEG haben wir uns dann schließlich darauf geeinigt, dass wir beliefert werden, wenn sie wieder welche haben. Wir haben bei der letzten Lieferung statt der üblichen 200 Säcke nur 50 erhalten“, erklärt die Mitarbeiterin.

Manche Kunden sind sauer,andere verständnisvoll

Auch die Marktleiterin des Tengelmann-Supermarkts am Oppspring, Gülay Kadam, ist nicht zufrieden. „Wir haben schon über eine Woche keine Säcke mehr und ich habe natürlich neue bestellt. Mir wurde auf meine Nachfragen gesagt, dass sie liefern, sobald sie können.“

Die Marktleiterin wundert sich und ­reagiert täglich entschuldigend auf die drängenden Nachfragen der Kunden. „Manche sind einfach sauer, manche haben Verständnis. Ich kann ihnen natürlich auch nur sagen, was die MEG mir gesagt hat.“ Jürgen Jeppel, Geschäftsführer der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft, bestätigt das momentane Problem.

Keine Lieferung erhalten

„Unser Lieferant, die Firma Rhein Pack, konnte noch nicht liefern. Wir haben, wie in ­jedem Jahr, bereits im September 6.000 Säcke bestellt und bislang nichts erhalten. Wir erwarten die Sendung aber am Dienstag!“

­Warum die Firma damit Schwierigkeiten hat, kann Jeppel nicht beantworten. Andere Säcke können nicht ge- bzw. verkauft werden, da die Mülheimer Säcke durch entsprechende Aufdrucke identifizierbar seien und fremde Säcke nicht mitgenommen würden. Die kompostierbaren Papiersäcke landen samt Inhalt in der Kompostieranlage. Sobald die Säcke eingetroffen seien, würden sie umgehend an die anderen Verkaufsstellen geliefert, verspricht Jeppel.