Mülheim. .

Das wird eine harte Nuss: Das Bündnis für Bildung, dass immerhin den Bürgerentscheid zur Hauptschule an der Bruchstraße – heute Max-Kölges-Schule – mit 13.000 Bürgerstimmen gewonnen hat, will den Druck auf die Politik nicht nur aufrecht erhalten, sondern erhöhen: „Wir wollten eigentlich einen Schulkonsens mit allen Parteien erreichen mit dem Ziel, dass endlich die Sanierung der Schule erfolgt“, sagt Richard Grohsmann, Sprecher des Bündnisses. Sechs Monate nach dem Bürgerentscheid tue sich wenig.

Es gebe keine Aussagen, wie es weitergeht, beklagt Grohsmann und fürchtet: „Das Vierer-Bündnis aus CDU, Grünen, FDP und MBI schiebt die Modernisierung auf die lange Bank und hofft, dass die Schule bei den nächsten Anmeldungen im Februar nicht genügend Schüler erhält.“ Unfair fände er das und verweist darauf, dass die Schule seit Jahren auf überfällige Sanierungen wartet.

In den nächsten Wochen sind denn vom Bündnis aus weitere Aktionen geplant, auch im politischen Raum. Schon einmal protestierten Schüler mit Lehrern im Bildungsausschuss gegen die Behandlung der Schule, die eine politische Mehrheit schließen möchte. Der Bürgerentscheid stoppte dies – für zwei Jahre, dann könnte darüber neu verhandelt werden.

Millionen erforderlich

Das Problem sind aus Sicht der Ratsmehrheit nicht nur die geringen Schülerzahlen, sondern auch die mit der Sanierung entstehenden Kosten von gut 6,2 Millionen Euro. Die Schule in Eppinghofen ist guter Hoffnung, künftig die Schülerzahlen steigern zu können. Der Kämmerer hat immerhin in den Haushalt Millionen für die Schule eingestellt. Ob das so bleibt, entscheidet die Politik.

Mit dem Bürgerentscheid, so Meike Ostermann (FDP), Vorsitzende des Bildungsausschusses, sei über den Fortbestand der Schule entschieden worden, nicht über die Sanierung. „Es dürfte in der Politik einen breiten Konsens darüber geben, dass wir in der jetzigen finanziell schwierigen Situation nicht mal eben Millionen in ein Schulgebäude investieren, von dem wir nicht wissen, ob und in welcher Form es künftig gebraucht wird.“ Würde man dies tun, so Ostermann, und die Schule müsse wegen Schülermangels doch eines Tages geschlossen werden, stünde der Bund der Steuerzahler zu Recht auf der Matte. Die CDU sieht es ähnlich: „Es ging um den Erhalt der Hauptschule, um nicht mehr und nicht weniger“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Hansgeorg Schiemer. Heißt: Große Summen will man dort nicht investieren.