Mülheim. Dritte Runde im Blitzmarathon: Ab Mittwoch, 24. Oktober, werden ab 6 Uhr 24 Stunden lang an 31 Standorten im Stadtgebiet Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt.

Der Blitzermarathon startet am Mittwoch ab 6 Uhr in die dritte Runde. 24 Stunden lang werden Beamte von Stadt und Polizei an insgesamt 31 Standorten im Stadtgebiet Geschwindigkeitsmessungen durchführen. Für das Innenministerium und die Polizei ist der Blitzermarathon ein Erfolgsmodell: An den normalen Kontrolltagen fahren laut Polizei bis zu acht Prozent der Autofahrer zu schnell, beim ersten Blitzmarathon seien es nur noch vier Prozent, beim zweiten nur noch drei Prozent gewesen.

1150 Wutpunkte in Mülheim/Essen

Ein Erfolg, zu dem auch die Bürger maßgeblich beigetragen haben. 1150 Standorte haben Menschen aus Mülheim und Essen in beiden Städten bei dem Polizeipräsidium Essen/Mülheim gemeldet, an denen sie sich eine Geschwindigkeitskontrolle wünschen, weil dort vermehrt Temposünder unterwegs seien.

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NRW-Innenminister Ralf Jäger hatte vor dem zweiten Blitzermarathon im Juli die Bevölkerung dazu aufgerufen, diese Standorte, von Jäger „Wutpunkte“ genannt, bei der Polizei zu melden. „Wir werden noch bis Ende des Jahres brauchen, um alle Wutpunkte zu bearbeiten“, sagt Polizeisprecher Ulrich Faßbender. Die Bearbeitung nehme so viel Zeit in Anspruch, weil die Polizei bei jedem Wutpunkt mit dem Bürger Rücksprache halte, und: „Wir müssen schauen, ob die Wutpunkte so relevant sind, wie die Bürger sagen und, ob eine Geschwindigkeitsmessung an dem Standort technisch möglich ist“, sagt Faßbender, der von der Bürgerbeteiligung in Mülheim und Essen begeistert ist: „Wir hatten landesweit mit die meisten Vorschläge aus der Bevölkerung“, sagt der Polizeibeamte.

Viele Wutpunkte seien inzwischen als dauerhafte Messpunkte zum festen Bestandteil der täglichen Kontrollen geworden. In Mülheim werden beim dritten Blitzmarathon unter anderem Wutpunkte an der Essener Straße, Duisburger Straße und Kölner Straße mit Radarfallen bestückt.

Weniger Verkehrstote

Statistisch lasse sich der Erfolg des Blitzermarathons nicht direkt belegen. Allerdings vermeldet das Innenministerium im ersten Halbjahr 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang bei tödlichen Verkehrsunfällen in NRW um 16 Prozent. „Bei Unfällen mit 65 Stundenkilometern sterben acht von zehn Fußgängern, bei 50 Stundenkilometern überleben acht von zehn Fußgängern“, sagt NRW-Innenminister Ralf Jäger.