Essen. . Nach Einschätzung von Innenminister Ralf Jäger haben die beiden ersten Runden des Blitzmarathons bereits Erfolge bewirkt. Am Mittwoch steht die dritte Auflage der Aktion an. Auch die Polizei ist zuversichtlich, dass die Überwachungs-Maßnahmen wirken.

Innenminister Ralf Jäger (SPD) lässt beim Thema Geschwindigkeitskontrollen nicht locker und hat die dritte Runde des Blitzmarathons eingeläutet. Von Mittwoch 6 Uhr bis Donnerstag früh werden Polizei und Stadt an 119 Stellen in Essen die Geschwindigkeit kontrollieren. Es handelt sich um Gefahrenstellen, wo nach bisherigen Erfahrung oft und viel zu schnell gefahren wird, um schutzwürdige Bereiche vor Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, aber auch um „Wutpunkte“, die Bürger vor dem zweiten Blitzmarathon Anfang Juli der Polizei gemeldet haben. „Auch beim dritten Blitz-Marathon nehmen wir die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger ernst“, betonte der NRW-Innenminister.

Nach seiner Einschätzung haben die beiden ersten Runden des Blitzmarathons bereits Erfolge bewirkt. In Essen ist davon noch wenig zu spüren. Im ersten Dreivierteljahr 2012 starben 15,4 Prozent Menschen (- 73) weniger auf den Straßen in NRW. Die Zahl der Schwerverletzten sank um 6,6 Prozent (- 682).

„Statistisch lässt sich nicht belegen, welchen Anteil die verstärkten Polizeikontrollen daran haben.Aber ich bin davon überzeugt, dass die öffentlichen Diskussionen um die Blitz-Marathons einen wichtigen Beitrag dazu beigetragen haben“, sagte Jäger. In Essen sind die Unfallzahlen dagegen „nicht ganz so erfreulich wie im Landestrend“, sagt Polizeisprecher Ulrich Faßbender. Wie im ersten Halbjahr 2011 gab es auch von Januar bis Juni sieben Verkehrstote, auch die Zahl der Schwerverletzten liegt auf Vorjahresniveau.

Langfristig angelegte Kampagne

Dennoch ist die Polizei zuversichtlich, dass die Maßnahmen wirken. „Die Kampagne ist langfristig angelegt“, sagt Faßbender. Als Beleg für eine Wirkung der Geschwindigkeitsüberwachung taugen die Kontrollergebnisse der beiden bisherigen Marathon-Runden. 16 597 Fahrzeuge wurden an 3. Juli kontrolliert, 534 davon wurden mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt. Damit waren drei Prozent der kontrollierten Fahrzeuge zu schnell.

Beim ersten Blitzmarathon im Februar lag die Quote der Tempoüberschreitungen dagegen noch bei vier Prozent. „Wir sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis.“, sagte Faßbender im Juli. Bei unangekündigten Tempoüberwachungen liegt die Quote der Geschwindigkeitsüberschreitungen bei acht Prozent. Deshalb forderten die Grünen mehr unangekündigte Kontrollen. „Bei Raserstrecken müssen Konsequenzen gezogen werden, indem zum Beispiel Tafeln mit individueller Geschwindigkeitsanzeige aufgestellt werden.“