Mülheim. .

Helmut Lender und seine Vereinsmitglieder kümmern sich seit Jahren ehrenamtlich und liebevoll um das historische Denkmal von Friedrich Ludwig Jahn, der von 1778 bis 1852 gelebt hat. Sie bessern Risse aus, streichen das Denkmal und bepflanzen das Beet, in dem der Turnvater, auf einer 100 Jahre alten, eichenlaubumrankten Bildhauerarbeit von Alfred Künne verewigt, im Eingangsbereich des großen Geländes des MTV Kahlenberg thront.

Nun wollte Lender doch gerne wissen, ob man von der Stadt, die Eigentümer des gepachteten Grundstücks ist, nach den vielen Jahren Eigenleistung Unterstützung zur Pflege erwarten könne.

Die Haushaltslage erlaube keine Ausgaben für Verschönerungsmaßnahmen

Er wendete sich an die Stadt und die Untere Denkmalbehörde. Leiter Erich Bocklenberg, für Prüfung und Aufnahme der Objekte in die Denkmalliste zuständig, pflegt und renoviert „seine“ Denkmäler nicht. Auch sei das Denkmal des Künstlers, der für einige Bauplastiken in Mülheim verantwortlich war, nicht in der Baudenkmäler-Liste.

Zuständig sei der Immobilienservice der Stadt. Leiter Frank Buchwald stimmt zu, winkt aber ebenfalls ab. Die Haushaltslage der Stadt erlaube keine Ausgaben für Verschönerungsmaßnahmen. „Wir dürfen nur noch zur Gefahrenabwehr aktiv werden“, erklärt Buchwald. Natürlich schätze man das Engagement des Vereins sehr, aber mit ­finanzieller Unterstützung oder Arbeitskraft könne er nicht helfen. „Ich habe nur 20 Prozent des Personals wie vor zehn Jahren. Leider können somit viele Leistungen, die die Bürger erwarten, nicht mehr erbracht werden“, sagt Buchwald ­bedauernd.