Broich/Saarn. . Pia Melies vom Gymnasium Broich hat statt Sandburgen am Ostseestrand lieber Präsentationen über Nanotechnologie in der JuniorAkademie NRW gebaut.
Für etwas Besonderes hält sie sich nicht: „Ich mache halt nur meine Hausaufgaben und schwänze nicht die Schule“, sagt Pia Melies. Doch die 15-Jährige hat in den Sommerferien etwas Besonderes erlebt: Statt eine weitere Woche an der Ostsee mit ihrer Familie und einer Freundin zu verbringen, hat sie sich in den Zug gesetzt und ist ins Münsterland nach Ostbevern zur JuniorAkademie NRW gefahren. Keine Sandburgen, sondern Präsentationen über den Lotus-Effekt, statt Strandlektüre gab es über Nanotechnologie zu lesen.
Ausschlafen war auch nicht: „Um 6.45 Uhr ging es mit Joggen oder Schwimmen los“, sagt die Schülerin. Das klingt nach allem anderen, nur nicht nach Ferien: „Das war eine super Zeit. Ich habe ganz viele neue Leute kennengelernt und in einem vierstimmigen Chor gesungen, dabei kann ich eigentlich gar nicht singen“, schwärmt Melies.
Ausgeprägte Leistungsmotivation
Die Elite-Akademie steht nicht jedem offen. Nur wer eine „ausgeprägte Leistungsmotivation und Anstrengungsbereitschaft“ vorweisen kann, erhält einen der wenigen Teilnahmeplätze. „Da waren auch die Superschlauen.“ Zwölfjährige, die schon eine oder zwei Klassen übersprungen hätten und perfektes Englisch sprechen, weil sie bereits einen Schulaustausch gemacht hatten. „Ich bin mir manchmal auch ein bisschen dumm vorgekommen“, gibt die Schülerin zu.
Dabei hat auch sie den Akademieplatz wegen ihrer sehr guten Leistungen am Gymnasium Broich bekommen. Mit Schule habe die Akademie allerdings nicht viel gemein: „Das sind alles Sachen, die macht man eigentlich erst in der Uni. Der Stoff wurde einmal richtig erklärt, so dass man es verstanden hatte, und wurde nicht andauernd wiederholt wie in der Schule“.
Präsentationen auf Englisch
Vor allem musste der Elite-Nachwuchs selber ran. In Gruppen haben die Schüler eigenständig Versuche durchgeführt und ihre Ergebnisse nachher den anderen Teilnehmern auf Englisch präsentiert. Die Zehntklässlerin habe dort innerhalb einer Woche mehr Präsentationen gehalten als in einem kompletten Schuljahr. „Ich habe jetzt weniger Hemmungen, vor Menschen zu reden und bin viel schneller beim Erstellen der Präsentationen geworden.“
Aber nicht das neue Wissen über flüssiges Eisen oder Lotus-Effekte hat Pia Melies an der Akademie am besten gefallen, sondern: „Die Freizeit, die ich mit den Leuten dort verbracht habe.“ Zwei neue Freundinnen von der Akademie werde sie bald wiedersehen. Für neue Versuche und Präsentationen? „Nein, eher zum Shoppen.“