Heißen. . Ralf Rudzynski und Nils Rimkus erzählen in ihrem Buch “Lebensader A40“ nicht nur die Geschichte einer Autobahn, sondern die des Ruhrgebiets, dessen einzelne Städte durch diese Verkehrsader miteinander verbunden sind. Dazu haben sie Menschen interviewt, die eine besondere Beziehung zur A40 haben.

Wer kennt sie nicht? Wer hat sie nicht schon mal gehasst und doch auch wieder (heimlich) geliebt? Die A 40, die Lebensader des Ruhrgebiets, ist sicherlich auch ein Phänomen. Kaum eine Autobahn in Deutschland wird so oft gleichermaßen verteufelt wie gelobt. Und welche Autobahn verbindet so viele spannende Städte miteinander? Natürlich sind schon Geschichten zuhauf über die A 40 geschrieben worden. Jetzt gibt’s etliche mehr – zusammengestellt im Buch von Nils Rimkus und Ralf Rudzynski. „Lebensader A 40“, 240 Seiten stark, wurde gestern stilecht im Ruhrgebietsladen am ­Beekmanns Hof 3 präsentiert.

Ausgerechnet der bislang ungewöhnlichste A 40-Tag überhaupt, das Still-Leben im Rahmen der Kulturhauptstadt mit Millionen Menschen auf der zwischen Dortmund und Duisburg gesperrten Autobahn, inspirierte die Autoren endgültig zum Schreiben des Buches. „Unterm Strich ist es natürlich ein Ruhrgebietsbuch“, erzählte Ralf Rudzynski bei der Vorstellung.

Ein liebevolles Porträt

Nils Rimkus und Ralf Rudzynski haben die A 40 von Dortmund bis nach Duisburg porträtiert und sich dabei links und rechts der Strecke mit Menschen getroffen, deren Beziehung zu dieser Straße auf die eine oder andere Art eine besondere ist. Dabei entstand ein liebevolles, nicht unkritisches Porträt einer Autobahn, ohne die eine Metropole Ruhr mit dem riesigen Angebot an Kultur, Sport und Wirtschaft und Freizeit undenkbar wäre.

„Es war eine neue Art, sich mit dem Ruhrgebiet zu beschäftigen“, so Rimkus, „wir wollten natürlich auch das Lebensgefühl der Menschen hier zum Ausdruck bringen.“ Mehrere Co-Autoren haben Rimkus und Rudzynski, die zwei Drittel der Texte selbst geschrieben haben, bei der aufwändigen Arbeit über anderthalb Jahre unterstützt.

Mülheim wird viel Platz in dem Buch eingeräumt, besonders ausführlich ist das Kapitel über Heimaterde und die Siedlung Heimaterde. Eine Reportage über die Fahrt auf der B 1 von Heißen nach Saarn, einige Zeilen über Mintard, Winkhausen, Dümpten, Styrum, Speldorf und Broich beschreiben interessante Seiten der Stadt.

Ungewöhnlich sind die Beiträge über Unternehmen in dem Buch, die in der Regel von den Firmen selbst kamen. „Lebensader 40“ sei freilich nur durch die Hilfe von zahlreichen Unternehmen und Initiativen möglich geworden, betont der herausgebende Verlag Edition Limosa aus Clenze.