Mülheim.
Eigentlich meinte es die Stadt gut mit den Fußballern im Norden der Stadt. Der Dümptener TV, sportlich zuletzt im Aufwind, sollte von seinem Ascheplatz befreit werden und den begehrten Kunstrasen erhalten. Doch der Umbau gerät für die Stadt zum Debakel.
Die Arbeiten zogen sich erst lange hin, dann gab es Probleme mit dem Abwasser, seit Monaten tut sich auf der Baustelle gar nichts mehr. Die Folge: Seit nunmehr 42 Wochen können die Dümptener nicht mehr auf ihrem Sportplatz trainieren oder Spiele austragen. Dem Verein laufen die Mitglieder in Scharen davon.
50 Spieler haben sich bereits abgemeldet
Dementsprechend sauer sind die Verantwortlichen des Vereins. „Alle unsere Mannschaften können mittlerweile nur noch einmal statt wie vorher zweimal in der Woche trainieren. Den Sportplatz an der Oberheidstraße müssen sich mehrere unserer Teams gleichzeitig teilen“, erklärt Wolfgang Gebhardt, langjähriger Spieler und mittlerweile Trainer der ersten Mannschaft. „Die Situation ist für uns wirklich katastrophal“, findet Gebhardt.
Da die Trainingsbedingungen andernorts nun wesentlich besser sind, haben sich mittlerweile 50 Spieler beim DTV abgemeldet. „Das liegt ja auch auf der Hand, dass man sich dann einen anderen Verein sucht“, kann Gebhardt den Abwanderern keinen Vorwurf machen. Auch die komplette Altherrenmannschaft hat sich in dieser Woche vom Spielbetrieb abgemeldet. Sie musste in den letzten Wochen auf dem Sportplatz an der Lohhecke trainieren – einem Handballplatz.
Mangelnde Information seitens der Stadt
Was die Dümptener vor allem stört, ist die mangelnde Information von Seiten der Stadt. „Wenn der Mülheimer Sport-Service sagen würde, es verzögert sich noch um sechs Monate, dann könnten wir wenigstens planen und die Mitglieder vernünftig informieren. Aber da kommt rein gar nichts“, ärgert sich der Trainer. Von Seiten der Mitglieder gerät der Club mittlerweile unter Druck. Auf Facebook wird öffentlich gefragt: „Warum unternehmt ihr nichts?“
Doch dem Verein sind die Hände gebunden. „Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen und alle Mannschaften mit ausreichend Trainingszeiten auf den Ausweichplätzen auszustatten. Aber ich kann den Ärger der Mitglieder schon verstehen“, sagt Gebhardt. Wann es am Schildberg weitergeht, steht in den Sternen. „Die Planungen werden mit einem neuen Architekten fortgesetzt“, sagt die zuständige Amtsleiterin von Mülheimer Sport-Service, Martina Ellerwald. Aber wann die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden, könne sie derzeit dem Verein nicht sagen.