Broich. . Serie WAZ in den Stadtteilen in Broich. Der Stadtteil hofft auf Belebung durch den Bau der Hochschule Ruhr West.

Mittags in der Broicher Mitte: „Hallo Hans!“ Im Vorbeigehen klopfen Leute auf die Schulter von Hans A. Wunder oder nicken ihm freundlich zu. Als Vorsitzender der Broicher Interessen-Gemeinschaft (BIG) ist Wunder ein bekanntes Gesicht im Stadtteil, er kennt dessen Stärken und Schwächen. So gibt es in Broich viele grüne Ecken, eine gute Nahversorgung und Bildungseinrichtungen. Auf der anderen Seite plagen die Broicher einige Leerstände oder eine teilweise schlechte Busanbindung an der Peripherie des Ortsteils. Gespannt blicken die Broicher auf den Bau der Hochschule Ruhr West. Auf ihr liegt die Hoffnung, den Stadtteil zu beleben.

Plaudert man mit Hans A. Wunder über Broich, gerät er schnell ins Schwärmen. „Wir profitieren von der Nähe zur Innenstadt, haben kurze Wege zu Arztpraxen oder Supermärkten und Naherholungsgebiete wie die Müga oder den Broich-Speldorfer Wald vor der Tür“, sagt der 67-Jährige. Broich habe eben viele Stärken. Natürlich gebe es auch Ecken im Viertel, an denen gearbeitet werden muss.

Herausgearbeitet hat die BIG diese Stärken und Schwächen zusammen mit Bürgern und Stadtverwaltung im Rahmen der Stadtteilkonferenz zur Leitbildentwicklung, die vor zwei Wochen stattfand. Dort hob man auch die Bildungseinrichtungen hervor, zu denen die Stadthalle, die VHS und natürlich die Hochschule Ruhr West zählen. „Auch die gehören zu den Stärken Broichs“, zählt Wunder auf. Ebenso wie die Nähe zur Ruhr und die Kulturstätten: Ringlokschuppen, Alte Dreherei und natürlich das Schloß Broich. Wenn der Stadtteil ein Wahrzeichen hätte, dann wäre es sicher das alte Gemäuer. Schließlich hat die BIG das Schloß als Wappen in ihr Logo integriert.

Broicher Schlossnacht

Broicher Schlossnacht          Bild: Stephan Glagla
Broicher Schlossnacht Bild: Stephan Glagla © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
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Mit einer Stimme sprechen

550 Mitglieder zählt die BIG derzeit, mehr Mitglieder sollen es schon bald werden, meint Wunder, der die Interessen-Gemeinschaft vor 17 Jahren mitgründete. „Eine stärkere Rückendeckung gibt mehr Kraft bei Verhandlungen.“ Vereine, Händler und Institutionen müssten mit einer Stimme sprechen. So gibt es Kooperationen mit dem Männergesangverein, der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß oder dem Broicher Bürgerverein. Wenn es darum geht, Forderungen gegenüber der Stadtverwaltung zu formulieren, habe man eine stärkere Stimme.

Zum Beispiel schlägt die BIG Maßnahmen gegen die Leerstände in der Broicher Mitte vor. „Wir wollen einen Leerstandskataster mit der Gagfah erarbeiten, Gespräche mit den anderen Eigentümern führen, Werbekampagnen starten und versuchen, den Branchenmix zu verbessern.“ Einen Drogeriemarkt, eine Fleischerei oder eine Reinigung würden sich die Broicher wünschen, weiß Wunder aus Bürgerbefragungen.

Umgestaltung der Broicher Mitte

Dafür seien vor allem Gespräche mit der Gagfah nötig, der Vermieterin der Räume in der Broicher Mitte. Auch in Bezug auf die BIG-Fete, die jedes Jahr auf dem Platz stattfinde. „Da hat es Probleme gegeben.“ Ziel sei es, die Gagfah zu bewegen, die Broicher Mitte zwischen Prinzeß-Luise und Bülowstraße als Festplatz anzuerkennen. „Wir wollen mehr Kooperationsbereitschaft erreichen.“ Schließlich soll die Mitte ein zentraler Ort zum Feiern bleiben.

Eine weitere Baustelle, die die BIG in Zukunft beackern möchte, ist die Umgestaltung der Broicher Mitte. „Wir erstellen einen Masterplan.“ Dazu zählen die Herausnahme der Buslinien aus der Bülowstraße, um diese zu beruhigen, zusätzliche Parkflächen an der Bülowstraße sowie weitere Bänke zum Verweilen an der Broicher Mitte. Auch das Kunstwerk der Künstlerin Dorothea Geyer - drei offene Türen auf dem Platz - soll nach Möglichkeit umgesetzt werden.

Blick in die Zukunft

Es gibt noch viel zu tun. Wunder will das Gesicht des Stadtteils auch in Zukunft mitprägen. Wie Broich wohl in zehn Jahren aussieht? „Viel belebter“ ist sich Wunder sicher. Während Mülheim weiter altert, wird Broich immer jünger. Sein Traum: „Von der Stadthalle bis zur Hochschule Ruhr West könnte ein großes Bildungszentrum entstanden sein.“

Studenten verbringen ihre Freistunden in Cafés auf der Duisburger Straße, die Bülowstraße ist endlich verkehrsberuhigt und der Leerstand – abgeschafft! Auch einen großen Kreisverkehr vor der Broicher Mitte könne Wunder sich vorstellen. „Mit viel Grün oder einem Brunnen in der Mitte“, schmunzelt er. Träumen dürfe man ja.