Die Entscheidung des Landes, die Fachhochschule an der Duisburger Straße entstehen zu lassen, hat bei der Broicher Interessen-Gemeinschaft Genugtuung hervorgerufen. Die MBI kritisieren SPD, FDP und Grüne.

Hans A. Wunder von der Broicher Interessen-Gemeinschaft. Foto: Andreas Köhring
Hans A. Wunder von der Broicher Interessen-Gemeinschaft. Foto: Andreas Köhring © Andreas Köhring

„Nachdem alle Zeichen und Mülheimer Beschlüsse für andere Standorte sprachen, hat die BIG immer noch an den Standort Duisburger Straße geglaubt und festgehalten. Wie sich jetzt zeigt, zu Recht”, so BIG-Vorsitzender Hans A. Wunder in einer Stellungnahme. Mit der Standort-Entscheidung für die Fachhochschule sieht sich die Interessengemeinschaft nun selbst ihrem Ziel „ein gehöriges Stück näher gekommen”, das sie bei ihrer Gründung vor 15 Jahren formuliert hatte: die Reaktivierung der Duisburger Straße in ihrer ehemaligen Bedeutung als Handelsstraße.

Die Nähe zu Ruhrbania und Innenstadt, die Anbindung zur Müga und zum Autobahnkreuz Kaiserberg seien klare Standortvorteile. Jetzt hofft die BIG, dass sich im Umfeld der FH „ein ganz neues Leben” entwickelt. „Kleine Studentenkneipen, aber auch Studentenwohnungen könnten entstehen”, so BIG-Vorsitzender Wunder. „Eine Anbindung an das Stadtteilzentrum Broicher Mitte über die untere Prinzeß-Luise-Straße muss jetzt schnellstens planungsmäßig und in der Tat vollzogen werden.” Die BIG sei bereit, hieran mitzuwirken.

MBI: „Keine Glanzstunde Mölmscher Demokratie”

MBI-Fraktionssprecher Lothar Reinhard. Foto: Oliver Müller
MBI-Fraktionssprecher Lothar Reinhard. Foto: Oliver Müller © Oliver Müller NRZ

Auch die Mülheimer Bürger-Initiativen (MBI) reagierten auf die Standort-Entscheidung des Landes. Da Minister Prof. Andreas Pinkwart nicht dem Wunsch der Ratsmehrheit von SPD, FDP und Grüne gefolgt sei, das Ruhrbania-Gelände zu bebauen, spricht MBI-Fraktionssprecher Lothar Reinhardt von „keiner Glanzstunde Mölmscher Demokratie”. Er kritisierte, dass SPD, FDP und Grüne eine Standort-Empfehlung abgegeben hätten „ohne Kenntnis von Kosten und anderen wesentlichen Bedingungen”. Reinhard fordert nach dem Aus für die „Ruhrbania-FH” nun, die Immobilien des Gesundheitshauses, der AOK und des ehemaligen Arbeitsamtes ebenso nicht abzureißen wie den sogenannten Overfly von der Nordbrücke zur Aktienstraße.