Mülheim. .

Das Perspektivkonzept Fußball hat in der Mülheimer Kicker-Szene in den letzten Monaten für mächtig Diskussionsstoff gesorgt. Was so mancher schon nicht mehr für möglich gehalten hat: Es könnte neue Bewegung in das Konzept kommen.

Dies bestätigte Martina Ellerwald, Betriebsleiterin des Mülheimer Sportservice MSS am Rande der Einweihung des neuen Kunstrasenkleinfelds beim TSV Heimaterde. Vor den Sommerferien wurde innerhalb der Fachschaft Fußball eine Arbeitsgruppe gegründet. Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, ein neues Konzept für den Bau von Kunstrasenplätzen zu entwerfen. Einige Mülheimer Klubs sehen – solange sie noch auf Asche spielen müssen – ihre Existenz gefährdet.

Hoffnung ruht auf dem Arbeitskreis

Um ihr Anliegen deutlich zu machen, stellten sich der TSV Heimaterde, der SV Rot-Weiß Mülheim und der TuSpo Saarn Ende des letzten Jahres quer und sagten die Teilnahme an der traditionsreichen Mülheimer Hallenfußballstadtmeisterschaft ab. Die Vereine argumentieren damit, dass ihnen aufgrund des fehlenden Kunstrasenplatzes zahlreiche Mitglieder abhanden kommen.

Die Hoffnung der Klubs ruht nun auf der neu gegründeten Arbeitsgruppe. Dieser gehören neben dem Fachschaftsvorsitzenden Jochen Guß und seinem Stellvertreter Walter Antweiler auch Frank Stein (Saarn), Thomas Kühn (Heimaterde), Günter Porscha (RW Mülheim), Detlef Weides (1. FC Mülheim), Ulrich Pütz ­(Broich) und Peter Hein (MSV 07) an. Letzterer wurde zum Sprecher der Gruppe auserkoren. Im Gespräch mit dieser Zeitung wollte er am Freitag allerdings noch keine Details bekannt geben. Nur so viel: „Wir wollen wirklich etwas erreichen und sind auch schon auf einem guten Weg. Das wird hoch interessant“, verspricht Hein.

Neue Ideen für die Finanzierung

Die Mitglieder des Arbeitskreises haben sich in den letzten Wochen bereits mit Politikern aus allen Parteien zusammengesetzt, um sie für ihre Sache zu gewinnen. Auch mit verschiedenen Kreditinstituten wurden Gespräche geführt, um neue Möglichkeiten für eine Finanzierung zu erarbeiten.

Am Samstag bestätigten sowohl MSS-Leiterin Martina Ellerwald als auch der Sportausschussvorsitzende Eckart Capitain ein Gespräch mit dem Arbeitskreis. „Vielleicht müssen wir bei der Finanzierung neue Wege einschlagen, die wir bisher noch gar nicht in Betracht gezogen haben. Wir haben diesbezüglich bereits mit den Fraktionen gesprochen“, sagte Ellerwald und ergänzte: „Natürlich würden wir den Prozess gern beschleunigen und den Vereinen noch schneller neue Plätze zur Verfügung stellen.“ In der Heimaterde wurden am Samstag das neue Kunstrasenkleinfeld und das renovierte Klubhaus eröffnet. Die Baumaßnahmen haben den Klub 100.000 € gekostet. Die Sparkassenstiftung unterstützte den TSV mit 10.000 Euro, die Bezirksvertretung steuerte etwa 5000 Euro bei.