Mülheim-Heißen. .

Die Heißener haben’s gut, findet Dieter Holtbrügger, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Heißen. Im Gegensatz zu vielen anderen Stadtteilen haben sie mit ihrem Marktplatz eine Mitte, in der sie nicht nur Platz zum Verweilen finden, sondern auch größere Veranstaltungen organisieren können. Doch neben der guten Lage gibt es auch Schwachstellen im Stadtteil. An denen möchten Dieter Holtbrügger und die Mitglieder der WG arbeiten.

„Unser Marktplatz ist eine Goldgrube“, weiß Holtbrügger, der seit etwa einem Jahr den Vorsitz der WG übernommen hat. Die baulichen Gegebenheiten seien ideal, um Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Schließlich sei das Sicherheitskonzept leicht geschrieben. „Fluchtwege sind ja zu allen Seiten gegeben.“

Auch wenn der Leiter der Provinzial-Geschäftsstelle an der Hingbergstraße selbst nicht in Heißen, sondern im Duisburger Norden wohnt, fühle er sich sehr mit dem Ortsteil verbunden. Damit der noch besser frequentiert wird, laute das Ziel der WG: „Heißen zum attraktiven Einkaufsstandort für Kunden und Gewerbetreibende zu machen.“ Ein vielseitiges Angebot sei da wichtig. Mit Veranstaltungen wie dem Winzerfest im Juni, dem Auto- und Motorradherbst im September oder dem Kindertrödel im August sollen möglichst viele Gäste in den Stadtteil kommen – auch von Außerhalb.

Nicht alle einverstanden

Diskussionen gibt es natürlich auch in Heißen. Zum Beispiel über die Baustelle, die von Juli bis Mitte August die Heißener Mitte zwischen Hingberg-, Paul-Kosmalla-, Honigsberger- und Hardenbergstraße lahm legte. Nun hat die Mitte einen neuen Kreisverkehr und eine etwas veränderte Parksituation – damit waren und sind längst nicht alle Anwohner und Händler einverstanden.

Doch: „Im Nachhinein betrachtet, lief die Zusammenarbeit mit der Stadt sehr gut“, sagt Holtbrügger. Man habe sich während der Bauphase verständigt und auf Ortsterminen Kompromisse in Sachen Parken gemacht. Auch, wenn es immer wieder Händler gebe, die nicht einverstanden seien mit der Anzahl der Parkplätze, pflege man „seit den letzten anderthalb Jahren guten Kontakt zur Stadt.“ Auch das sehe er als Aufgabe der Werbegemeinschaft. „Wir sind Schnittstelle zwischen Händlern und Stadt.“

Auch zum Bezirksdienst der Polizei habe man einen guten Draht. „Mit unserem Dorfsheriff kommen wir sehr gut aus.“

Die WG Heißen guckt über den Tellerrand 

Doch die Händler wollen sich nicht nur um ihre eigenen Belange kümmern, sondern auch um die Anliegen der Bürger. So habe sich die Werbegemeinschaft erst vor kurzem dafür eingesetzt, dass ein grüner Pfeil für Rechtsabbieger an der Ampel Heinrich-Lemberg-/Ecke Hardenbergstraße abgeschafft wird. „Das war zu gefährlich für die Schulkinder, die dort regelmäßig über die Straße müssen.“

Auch für eine bessere Beschilderung des Gewerbegebiets Seilfahrt haben sie sich eingesetzt, zählt Holtbrügger auf. Schließlich kümmert sich die WG nicht nur um die Heißener Mitte, sondern auch um die Geschäfte, die außerhalb liegen. „Alles, was im PLZ-Bereich 45472 liegt.“ Dazu zählten eben auch Teile der Heimaterde oder Händler der angrenzenden Gewerbegebiete.

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Was sind die Themen, die im Stadtteil bewegen? „Die Käseglocke ist natürlich immer noch ein Thema.“ Genau wie die Sauberkeit auf dem Marktplatz. „Da möchten wir Gewerbetreibende in die Pflege einbinden.“ Auch die verkaufsoffenen Sonntage stehen immer wieder auf der Tagesordnung – vor allem, seitdem das Rhein Ruhr Zentrum zum Stadtteil dazugehört. „Obwohl es schon fast ein eigener Stadtteil ist.“

Die Aktualität gebe die Ziele der WG vor, meint Holtbrügger. In den kommenden Jahren werden sicherlich weitere Baumaßnahmen die Heißener bewegen. „Im Wohngebiet an der Gracht“ oder am Sportplatz an der Paul-Kosmalla-Straße.

90 Mitglieder zählt die WG zur Zeit, „Tendenz steigend“, meint Holtbrügger. Schließlich sei das erklärtes Ziel für die zweite Jahreshälfte. „Händler gezielter anzusprechen.“