Klaus-Peter Schorse - Radfahrer mit Organisationstalent
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Mülheim. .
Das Radeln war schon immer sein Hobby. Seit fünf Jahren aber tritt Klaus-Peter Schorse regelmäßig mit anderen Menschen zusammen in die Pedale. Der 68-Jährige ist im „Netzwerk Broich“ für die Planung und Durchführung von Fahrradtouren zuständig – er stemmt aber noch viel mehr, engagiert sich kräftig im Organisationsteam der richtig groß gewordenen Stadtteil-Initiative.
Vor fünf Jahren hatte Klaus-Peter Schorse noch viel Zeit. Zwölf Monate zuvor war der Bankkaufmann aus Broich in Rente gegangen. Ein Brief der evangelischen Kirchengemeinde Broich machte ihn neugierig. Darin hieß es, man wolle ein Stadtteil-Projekt für Menschen über 50 aus der Taufe heben und Leute miteinander in Kontakt bringen, die Anregungen und Mitstreiter „zur Gestaltung ihres nachberuflichen Lebens suchen“.
Jede Menge Ehrenamtliches
Klaus-Peter Schorse und Ehefrau Ursula schauten beim ersten Infotreffen vorbei, zählen zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerkes und unterstützen dieses tatkräftig. Während sie eine Walking-Gruppe leitet, hat er eine ganze Reihe an ehrenamtlichen Tätigkeiten übernommen. Der gebürtige Berliner, der seit 1959 in Mülheim lebt, ist sozusagen die rechte Hand der hauptamtlichen Netzwerk-Begleiterin Ragnhild Geck, Diakonin in den Gemeinden Broich und Saarn.
Schorse selber will das gar nicht so betont wissen: „Eine Vielzahl von Leuten hilft in der Initiative mit“, sagt er bescheiden. Tatsache ist: In Zeiten, in denen die hauptamtliche Projektleitung wechselte, hat der Broicher kommissarisch das Heft in die Hand genommen.
Mülheims Ehrenamtler des Jahres 2012
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Und beim monatlichen Netzwerk-Treffen im Gemeindehaus an der Wilhelminenstraße steht er gemeinsam mit Ragnhild Geck an der Tür, um alte und neue Besucher zu begrüßen. „Mittlerweile nehmen rund 120 Personen an Aktivitäten des Netzwerkes teil, 80 bis 90 Leute kommen zum Treffen“, so der unruhige Ruheständler und dankt der evangelischen Gemeinde Broich, die die Räumlichkeiten dafür zur Verfügung stellt.
Spielekreis, Stammtisch und Filme
Im Organisations-Team spielt Schorse eine wichtige Rolle. Er schreibt am Computer die Tagesordnung für die Monatsversammlung, erstellt eine Liste der Veranstaltungen, die im jeweils kommenden Monat stattfinden. Dafür gilt es viel zu telefonieren. Denn etwa 15 Freizeitgruppen existieren zurzeit - und für fast jede Gruppe ist ein anderer Ehrenamtler zuständig.
Tanzen, wandern, spazieren gehen Rad fahren oder kegeln gehören ebenso zum Angebot des Netzwerkes wie Märchen anhören, singen oder Schach spielen. Es gibt einen Spielekreis, einen Stammtisch, einen Frühstückstreff und eine Kulturgruppe, Filmvorführungen sowie Exkursionen verschiedenster Art. Das Netzwerk organisiert auch Feste - im Sommer, im Herbst, vor Weihnachten und zu Silvester. Beim Adventsmarkt in der Altstadt ist man mit einem Häuschen und selbstgebackenen Plätzchen präsent.
Vom Erfolg überrascht
Klaus-Peter Schorse ist immer irgendwie dabei – als Organisator, aber in manchen Gruppen auch als Teilnehmer. Sechs bis sieben Stunden pro Woche investiert er in das Ehrenamt, die Teilnahme am Radeln, Singen und Co. nicht mitgezählt „Dass das Projekt so einschlagen würde, habe ich anfangs nicht geglaubt“, sagt er und ergänzt: „Der Zusammenhalt zwischen den Leuten ist toll, wir haben über das Netzwerk viele neue Freunde gewonnen.“
Das Netzwerk lebt vom Engagement der Freiwilligen, aber auch von Spenden und den Einnahmen, die bei Veranstaltungen zusammen kommen. Als Schatzmeister tritt ebenfalls Schorse auf – schließlich ist er als Banker „vom Fach“. Im Ruhestand hat er nun, was er nie erwartet hätte: Termine, Termine.
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