Mülheim. .
Spuren des Unfalls sind immer noch auf der Straße zu sehen: Dort, wo der schmale Erzweg auf die stark befahrene Kölner Straße mündet, wurde am vergangenen Dienstagmorgen ein Motorradfahrer (20) aus Mülheim schwer verletzt. Ein Schock auch für einen Anwohner aus Selbeck, der etwas später mit seinem Rad an der Unfallstelle vorbeikam.
Für die Polizei geschah dort ein Abbiegeunfall, der Autofahrer, der wie berichtet, aus dem Erzweg nach links auf die Kölner Straße fuhr, hatte offenbar den aus Richtung Mülheim kommenden Radfahrer übersehen. Diese Einmündung sei, so die Polizei, kein Unfallschwerpunkt.
Dem Selbecker ist diese Stelle allerdings schon lange ein Dorn im Auge: Vor allem die Fahrradfahrer, die sich den Fuß-/Radweg rechts und links der Kölner Straße mit Fußgängern teilen, lebten gefährlich. Bis vor kurzem hätten genau gegenüber der Einmündung Erzweg an der Kölner Straße zwei Verkaufsstände mit Erdbeeren und Spargel gestanden, berichtete der Selbecker, der dort häufig vorbeikommt. Ständig hätten dort Autos auf dem Rad-/Fußweg geparkt, die Menschen seien über die Straße gelaufen.
"Radler und Fußgänger sind gefährdet"
Auch der Imbiss auf der anderen Straßenseite werde oft von Auto- und Lkw-Fahrern besucht, die verkehrswidrig parkten und auch die Schilder verdeckten. „Das verschärft die Gesamtsituation“, meint er. „Radler und Fußgänger sind gefährdet.“ Ihn wundere, dass noch nichts Schlimmes passiert sei, vor allem, wenn man auf die stark befahrene B1 ausweichen müsse. Auch die Bushaltestelle werde zugeparkt. Sattelschlepper stünden am Rand, wenn Fahrer etwas kauften. „Hier haben“, meint er, Verkaufsstände nichts zu suchen“. Und wenn, dann gehörte dort ein Zebrastreifen hin.
Eine Nachfrage bei der Stadt ergab, dass die erwähnten Verkaufsstände nicht von der Stadt, dem Bauordnungsamt, geschlossen worden sind. „Wir haben immer mal wieder fliegende Händler an der Kölner Straße, das kann man nicht immer kontrollieren“, sagte Stadtsprecher Volker Wiebels auf Anfrage.
Mehr Kontrollen gefordert
Mehr Kontrollen wünscht sich der Bürger im Ortskern Selbeck selbst, wo der geteilte Rad-/Gehweg weitergeht. „Dort wird immer wieder geparkt, vor allem vor der Bäckerei mitten auf dem Weg. Der Radweg ist für Radfahrer kaum befahrbar“, klagt der Mann. „In Selbeck steckt die Stadt den Kopf in den Sand“.
Dem widerspricht die Stadt und erinnert daran, dass Selbeck in der Vergangenheit intensiv vom Ordnungsamt bestreift wurde, als es massive Beschwerden über die Parksituation gab. „Wir waren 14 Tage jeden Tag vor Ort“, sagt Volker Wiebels. „Wir können aber nicht zu jeder Zeit an jedem Ort sein.“ Wenn die Parksituation in Selbeck wieder Probleme schaffe, sollten die Bürger „uns über die Bürgeragentur einen Hinweis geben.“ ( 455-1644)