Mülheim. . Helge Schneider ist immer für eine Überraschung gut. Jetzt bescherte er den Organisatoren der Mülheimer Kulturgut-Reihe eine ganz große: Unverhofft meldete er sich für drei Weihnachtskonzerte in seiner Heimatstadt an - und rettet somit die Konzertreihe, die eigentlich nicht stattfinden sollte.
Unverhofft kommt oft, heißt ein altes Sprichwort. Und manchmal hat das Leben nette Überraschungen auf Lager. Als die Kulturgut-Reihe stand, die Flyer längst gedruckt waren, rief Helge Schneider bei Organisatorin Claudia Saerbeck an und bot seine Dienste an.
Denn eigentlich sollten die traditionellen Weihnachtskonzerte, die bereits im vergangenen Jahr ins Wasser fielen, auch in diesem Jahr nicht stattfinden. Doch Helges Rettung nahte, so wie der Titel seiner Tour. Er kommt mit drei Konzertterminen zu Weihnachten in seiner Heimatstadt an.
„Darüber habe ich mich total gefreut“, sagt Claudia Saerbeck: „Weihnachten ohne Helge geht einfach nicht.“ So ist es. Und deshalb wird der Komiker und Musiker wie in alten Zeiten kurz vor dem heiligen Fest am 21., 22. und 23. Dezember wieder auf der Bühne in der Stadthalle spielen. Ein schönes Geschenk an seine Heimatstadt.
Neuer Film geplant
Nach Schneiders Erschöpfung im Frühjahr, der unterbrochenen Tour, Erholung in Spanien und Winkhausen, ist das Multitalent wieder kreativ, tüftelt an einem neuen Film und hat seine Tournee um fünf Konzerte Ende August bis September in Berlin, Dresden, Leipzig, Hamburg und Kiel verlängert. Und dann Mülheim zu Weihnachten als Heimspiel.
Helge Schneider stellt sein Programm vor
Was die Vorliebe für jazzige Rhythmen betrifft, können sich der Lokalmatador und eine Musiklegende die Hände an den Tasten reichen: Paul Kuhn kommt am 27. Oktober. „Ein Konzert in Zusammenarbeit mit Manfred Mons vom Mülheimer Jazzclub“, erläutert Claudia Saerbeck. Wie 2011 bei „Jazz in the College“ sollen wieder Schüler eingeladen werden und Schulbands im Stadthallen-Foyer spielen.
Kabarett, Comedy, Konzerte
Nach der Sommerpause geht die zweite Hälfte der „Kulturgut-Reihe“ von Ringlokschuppen und dem Kulturbetrieb mit einem prallen Programm und gut 30 Veranstaltungen in der Stadthalle weiter: Kabarett, Comedy und Konzerte. Neue Gesichter und alte Bekannte sind darunter.
International geben zwei große Damen aus Skandinavien den Ton an: Die junge Sängerin Rebekka Bakken (14. September) und Kari Bremnes, die in ihrer Heimat Norwegen Ikonenstatus hat (1. November). Aus Sachsen sollte Olaf Schubert am 16. September kommen, was aber aufs nächste Jahr verschoben wurde, so Claudia Saerbeck, „weil er Vater wird“.
Herbert Knebel veranstaltet ein Affentheater
Die Freunde des niederländischen Poesie-Barden und Weltverbesserers mit den leisen Tönen dürfen sich freuen. Zum vierten Mal kommt Hermann van Veen mit seiner schillernden Show am 4. Oktober nach Mülheim. Dagegen ist Olli Dittrich Mülheim-Neuling. Mal gucken, was Dittsche, der Besserwisser im Bademantel, am 22. Oktober am Stadthallen-Tresen über „das wirklich wahre Leben“ zu tratschen hat. „Dat darf doch nich wahr sein“, würde Herbert Knebel wohl dazu sagen, der mit seinen Jungs vom „Affentheater“ an zwei Terminen im November, 10.11. und 11.11., in der Stadthalle ebenfalls ein Heimspiel hat, auch wenn er hier nicht wohnt.
Was nur wenige wissen: Der Erfinder der „von der Leyens“ oder „Sarko de Funes“ im Radio und auf der Bühne ist auch ein Mülheimer: René Steinberg dreht am 14. Dezember in der Stadthalle auf.
„Weihnachtsfrustschutz“ garantiert
Götz Alsmann ist umtriebig unterwegs und war vielleicht auch in Paris. Jedenfalls bringt er am 1. Dezember französische Chansons – deutsch aufbereitet – mit. „Ich habe drei Jahre darauf gewartet, bis ich ihn endlich wieder für Mülheim bekommen habe“, sagt Saerbeck.
Nessi Tausendschön feiert ihre Mülheim-Premiere mit „Weihnachtsfrustschutz“ am 8. Dezember im Festsaal der Stadthalle. Und der zerstreute Professor, Piet Klocke, doziert und vergaloppiert sich am 15. Dezember – die musikalischen Sporen gibt ihm Simone Sonnenschein am Saxophon.
Aus dem Revier und dem Rest der Republik bestreiten viele weitere Künstler das Kulturgut-Programm: Gerburg Jahnke, Frank Goosen, Jochen Malmsheimer, Matze Knop, Bernd Stelter, Hagen Rether, Jürgen von der Lippe, Hans Werner Olm, Rüdiger Hofmann, Sissi Perlinger, Die Prinzen und andere sind in Mülheim mit von der humorigen Partie.
