Duisburg. .

Im Zentrum Eschhaus spielte 1981 ein junger Mann aus Mülheim mit seinem Saxofon durch einen Mantelständer. Der Hit „Katzenklo“ war noch lange nicht geschrieben, und nur wenige Besucher hatten den Beginn einer großen Karriere erlebt. Gut 30 Jahre später durfte Helge Schneider jetzt wieder in der fast ausverkauften Mercatorhalle gastieren. Seine frohe Botschaft: „Buxe voll!“.

Mit diesem viel versprechenden Titel seiner aktuellen Show bescherte der nach einer gesundheitlichen Schwächephase wieder Genesene seinen vielen Freunden einen schönen Abend aus dem Reich der kreativen Anarchie, bei dem kein Auge trocken blieb. Mitgebracht hatte der inzwischen auch schon gereifte Musikclown, Jazzer und Showmaster seine aktuellen Lieblingsmusiker. Dies sind Bassist Rudi Olbrich, Gitarrist Sandro Giampetro und der grandiose Schlagzeuger Willi Ketzer, der den Jazzfans auch aus der Band von Paul Kuhn bekannt sein dürfte.

Wie schon erwartet, gab es zu Beginn mit „Katzenklo“ und dem wunderbar bescheuerten „Texas“ zwei von Helges größten Hits, dem prompt die Uralt-Nummer „100 000 Rosen schenk’ ich Dir“ folgte. Worauf Helge anfing, seine schrägen Geschichten zu erzählen. Was aber nicht unbedingt immer witzig ist, auch wenn einige Besucher im Saal bereits lange vor der Pointe von heftigen Lachanfällen geschüttelt wurden. Worauf der Star des Abends ganz kurz sehr ernst wurde: „Ich würde mich auch darüber kaputt lachen, wenn dies nicht mein Beruf wäre.“

Wieder einmal verhielt sich Helge schlecht zu seinem Personal. Teekoch Bodo und Bassist Rudi Olbrich sind es allerdings gewohnt, von ihrem Chef respektlos behandelt zu werden. Doch seine Mitstreiter und auch das Publikum kennen diese Masche schon und können damit immer wieder begeistert werden.

Ganz stark ist Helge Schneider immer dann, wenn er sich aufs Musizieren beschränkt. So bewies der Saxofonist, Pianist, Trompeter und Gitarrist immer wieder, dass er als Multi-Instrumentalist über eine sehr seltene Begabung verfügt. Seine Flamenco-Parodie ist unerreicht, und auch als Blues-Musiker trifft er mit der Unterstützung seiner tollen Musiker den richtigen Ton.

Es gab dann viel Applaus und viele Lacher für eine Show, die es in dieser Form nur von Helge Schneider geben kann. Echte Jazzfans würden sich allerdings freuen, wenn Helge auch in Duisburg einmal nur mit seiner Jazzband auftreten würde. Und ganz ohne Witze. Was er sicherlich nicht durchhalten würde.