Mülheim. .
Bei dem verheerenden Zimmerbrand am Wochenende in einer Wohnung an der Karlsruher Straße hat ein Rauchmelder nicht nur die Nachbarn rechtzeitig gewarnt: Auch acht Haustiere, einen Hund und sieben Katzen, konnte die frühzeitig alarmierte Feuerwehr vor dem Tod retten.
Für Feuerwehrleute wie Brandamtmann Heinz Ficko von der Mülheimer Wehr steht fest: „Rauchmelder retten Leben.“ Zwar soll das geplante Gesetz zur Rauchmelder-Pflicht in NRW offenbar mehr auf Freiwilligkeit denn auf Zwang basieren, dennoch ist das Thema wieder im Gespräch. Und das ist gut für die Sache, so die Feuerwehr, die sich alljährlich zum „Rauchmeldertag“ am 13. April bemüht, die Mülheimer vom Einsatz der kleinen Geräte in den eigenen vier Wänden zu überzeugen, denen sie vielleicht einmal ihr Leben verdanken könnten.
500 bis 600 Brandtote jedes Jahr
Heinz Ficko, der bei der Mülheimer Berufsfeuerwehr nicht nur im Vorbeugenden Brandschutz tätig ist, sondern auch oft genug die Löscheinsätze seiner Kollegen leitet, weiß, wovon er spricht. Er hatte einige Einsätze, wo der Rauchmelder früh genug warnte, den Leuten Zeit zum Entkommen verschaffte. „Bei einem Brandeinsatz kam eine vierköpfige Familie unverletzt aus dem Haus, weil sie den Brandmelder frühzeitig gehört hatten“. Wenn die Leute „auf Messers Schneide“ noch unverletzt aus ihrer brennenden Wohnung flüchten konnten, ist das ein Einsatz, den ein Feuerwehrmann nicht vergisst. Denn es gibt ja auch die anderen.
Heinz Ficko kennt die Zahlen: „500 bis 600 Brandtote haben wir bundesweit im Jahr.“ Dazu kommen noch rund 6000 Brandverletzte, die mitunter Langzeitschäden erleiden. Die meisten Brandopfer sterben in den eigenen vier Wänden – an einer Rauchvergiftung. Und auch das weiß die Statistik: „Zwei Drittel davon werden im Schlaf überrascht.“
Rauchmelder sind erschwinglich
Ein Rauchmelder an der Decke misst den Brandrauch schon, wenn der Schlafende ihn noch gar nicht wahrnimmt. Der Rauch ist dann noch nicht so dicht, man kann noch flüchten – wenn man früh genug erwacht. Der Warnton liegt bei 80 bis 90 Dezibel. Das ist sehr laut, so dass, wie bei dem Einsatz am vergangenen Wochenende, sogar die Nachbarn gewarnt werden.
Rauchmelder sind erschwinglich. Es gibt einfache Modelle ab fünf, sieben Euro und teurere um die 40, 50 €, erklärt Heinz Ficko. Man solle auf das CE-Zeichen und die Prüfnummer „EN 14604“ achten, empfiehlt er, „dann kann es auch ein einfaches Gerät sein.“ Es könnte sein, dass die EN-Zahl fehlt, dann müsse sich aber das „VDS-Zeichen“ auf dem Gerät befinden.
Bei den teureren Geräten halte die Batterie oft bis zu zehn Jahre, bei den günstigen ist ein Batteriewechsel meist nach zwei, drei Jahren fällig, „und das ist auch kein Hexenwerk“. Rauchmelder, deren Batterieleistung abnimmt, melden sich durch ein akustisches Signal.