Mülheim. .
„Nachhaltigkeit“ ist ein Wort, das an diesem Morgen oft fällt im Gespräch auf dem Gelände der Freilichtbühne: Das am kommenden Samstag, 14. Juli, dort steigende „Local Heroes Festival“ sieht Regler Peter-Michael Schüttler als Fortsetzung des im Kulturhauptstadtjahr begonnenen – was in anderen Städten oft wieder vergessen und verschwunden sei.
Und nur eine Woche später startet die Regler Produktion (der Verein, gegründet von Ehrenamtlichen um die 50, der die Freilichtbühne bespielt) die Arbeit an der Nachhaltigkeit in eigener Sache: Erstmals wird der konzert-planende Nachwuchs übernehmen. Regler Produktion Junior, bestehend aus sieben Leuten um die 25 Jahre, veranstaltet am 21. Juli die Premiere des „Mölmsch Open Air“.
"Lass uns selbst was auf die Beine stellen!"
Ob Festival-Macher Senior oder Junior, der Glaube an die Freilichtbühne als ein einzigartiger Veranstaltungsort eint sie. Denn passenderweise hatten die sieben Freunde, die sich überwiegend noch aus der Schulzeit kennen, als sie beim völlig verregneten Lichterfest im vergangenen „Sommer“ zusammenstanden und sich beschwerten wie wenig in der Stadt doch los sei, die spontane Idee: „Lass uns doch selbst mal was auf die Beine stellen.“ Das mag nach bierseligem Aktionismus klingen, doch am nächsten Tag wurde die Idee abermals diskutiert und man entschied, wirklich etwas zu machen.
Dass sie ein wenig locker an das Vorhaben gegangen sind, gibt Lukas Weiß durchaus zu: „Es war eine einfache Idee, die sich letztlich als komplizierter erwies.“ Denn die Junioren gaben sich nicht damit zufrieden, ein Konzert zu veranstalten, gleich zum Auftakt sollte es ein Festival sein. Das ausgearbeitete Konzept stellten sie den gestandenen Reglern vor. Denn die jungen Leute sind nicht nur begeisterte Besucher der Mittwochs-Reihe, sie sind auch Vereinsmitglieder und bereits seit längerem bei den Regler-Veranstaltungen aktiv, mischen Ton und Cocktails. Die Nähe war also da, und das erklärt auch den Wunsch des Nachwuchs, „Regler Junior“ zu sein.
Eintritt bleibt dank Sponsoren frei
Das Festival, das um 13 Uhr mit Kleinkunst und gegen 15 Uhr mit Musik beginnt, planten die sieben selbstständig. Im lokalpatriotischen Geist tauften sie es „Mölmsch Open Air“ – und konnten die gleichnamigen Bierproduzenten anschließend als Unterstützer gewinnen. Sie akquirierten zehn Bands, die ohne Gage auf der Freilichtbühne spielen und drei, die ebenfalls für lau bei der anschließenden After-Show-Party im Alten Schilderhaus für Musik sorgen. Sie entschieden – anders als bei Regler-Produktionen sonst üblich – keinen Hut rumgehen zu lassen und suchten sich Sponsoren, damit der Eintritt frei bleibt. Viel Arbeit hatten sie, doch die habe sich gelohnt, sagt Junior-Reglerin Anna Krüger: „Es ist einfach toll, wenn am Ende alles zusammenkommt.“ Und so betont sie voller Überzeugung: „Wir haben da Bock drauf!“
Die Fortsetzung ist bereits geplant. Das Festival soll zur Marke werden und die Regler Produktion Junior wie der wegbereitende Verein ein Garant für gute Konzerte. Doch zunächst steht die Premiere an: Am Samstag, 21. Juli, spielen gestandene Musiker wie junge Bands, es gibt Rock und Funk, Jazz und Reggae, Mittelalterrock und Akustisches und mehr. Zudem schauen „Klingonen“ vorbei und sammeln für den guten Zweck. Kleinkünstler sollen die ersten Stunden ab 13 Uhr gestalten, noch können sich Interessierte melden: moelmsch-open-air@gmx.de